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«Blutbad» befürchtet: Tausende Bauern protestieren

blu |

 

Am vergangenen Freitag kam der Verkehr in der belgischen Hauptstadt zum Stillstand. Bauern aus dem flämischen Teil Belgiens protestierten gegen die Stickstoffpläne der Regionalregierung. Sie fordern eine Zukunftsperspektive.

 

Gemäss Medienberichten fuhren die Landwirtinnen und Landwirte mit rund 2700 bis 3000 Traktoren in Brüssel ein. Es kam zu Verkehrsbehinderungen, mehrere Hauptstrassen und Tunnel wurden gesperrt. Der Prostest blieb aber sonst mehrheitlich friedlich.

 

«Gebt Bauern eine Zukunft»

 

Der Protest richtete sich gegen die Pläne der flämischen Regierung. Diese will den Stickstoffausstoss der Landwirtschaft deutlich senken. Der flämische Bauernverband warnte, dass die geplante Stickstoffvereinbarung zu einem «sozioökomischen Blutbad und einer wirtschaftlichen Katastrophe» führen wird. «Wir brauchen Rechtssicherheit: Erarbeiten Sie Lösungen, die unsere Lebensmittelproduktion verankern und dem Landwirtschafts- und Gartenbausektor eine Zukunftsperspektive geben», schrieb der flämische Bauernverband in einer Mitteilung.

 

 

An den Traktoren wurden Schilder mit Sprüchen wie «Gebt Bauern eine Zukunft» oder «SOS Eure Lebensmittel sind in Gefahr» angebracht. Laut topagrar.com will die flämische Regierung ein «Stickstoffabkommen» mit den Bauern abschliessen. Diese erachten dies als Affront. Die Landwirte befürchten, dass die Pläne die Betriebe in den Ruin treiben könnte. Zudem kritisieren sie, dass der Landwirtschaft strengere Auflagen gemacht werden als der Industrie.

 

 

Jungbauern wollen Zukunft

 

«Es reicht», sagte Landwirt Nicolas Dehaemers zum Onlineportal vrt.be. Der 23-jährige Landwirt nahm an der Demo in Brüssel teil. Er hielt fest: «Unser Sektor lebt schon seit zwei Jahren in Ungewissheit. Deshalb gehen wir heute auf die Strasse. Es geht nicht nur um Stickstoff, sondern um unsere allgemeine Zukunft. Viele Jungbauern zweifeln daran, einen Betrieb zu übernehmen.»

 

Der flämische Bauernverband fordert die sofortige Umsetzung EU-Agrarreform durch die flämische Agrarpolitik. Solange Flandern die Ressourcen, die Europa den Landwirten zur Verfügung stelle, als Geisel nehme, könne der Sektor nicht nachhaltiger werden, Junglandwirte könnten keine Betriebe übernehmen und der Wettbewerb mit anderen europäischen Landwirten werde verzerrt.

 

Gemäss nos.nl begann die Verärgerung der Bauern mit einem Richterentscheid. So wurde im Februar 2021 einem Geflügelhalter untersag, seinen Stall zu erweitern, weil sonst die Stickstoffemissionen zu hoch ausfallen würden. In der Folge erstellte die flämische Regierung einen Plan, wie viel Stickstoff die Landwirtschaftsbetriebe ausstossen dürfen. Im Februar 2022 beschloss die flämische Regierung unter anderem, dass 41 landwirtschaftliche Betriebe innerhalb weniger Jahre geschlossen werden müssen. Dieser Entscheid sorgte bei den Landwirten, aber auch den Gemeinden, zu heftiger Kritik.

 

Die Bauern taten ihren Unmut kund. 
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