Ein Bericht des Bundesrats soll Auskunft geben über die sogenannte Kohlenstoffsequestrierung in Böden, also die Frage, wie gross das das Potenzial der Schweizer Böden ist, langfristig Kohlenstoff zu binden und zu speichern. Ein Postulat von Jacques Bourgeois (FDP/FR) mit diesem Anliegen hat der Nationalrat stillschweigend angenommen.
Landwirtschaftliche Böden sowie Waldböden haben ein grosses Potenzial, Kohlenstoff zu speichern, schreibt der Direktor der Schweizer Bauernverbandes (SBV), Jacques Bourgeois.
Dies hänge vor allem von der Bodenstruktur, dem Anteil organischer Substanzen, dem Humus und dem Lehmgehalt der Böden ab, schreibt es weiter. «Laut den in diesem Bereich durchgeführten Studien beträgt die Aufnahmerate bei rund 35 Prozent der analysierten Parzellen über 0,4 Prozent. Es gibt also Potenzial, das es auszuschöpfen gilt», hält der Freiburger fest. Es wäre von Bedeutung, im Rahmen der Diskussion zur Klimapolitik die verschiedenen Möglichkeiten zu untersuchen, mit denen man die Kohlenstoffsequestrierung der Böden verbessern könnte, häl er fest.
Der Bundesrat ist gleicher Meinung. Er empfahl den Vorstoss zur Annahme. «Die organische Bodensubstanz ist ein entscheidender Bestandteil des Bodens. Sie hat einen Einfluss auf die meisten Prozesse, welche die Bodenfruchtbarkeit gewährleisten, und ist von zentraler Bedeutung für die Bodenfunktionen, welche zur land- und forstwirtschaftlichen Produktion, zur Regulierung des Klimas, zum Hochwasserschutz und zur Erhaltung der Biodiversität beitragen», schreibt der Bundesrat.
Obwohl bisherige Arbeiten nahelegen, dass das Potenzial zur Erhöhung des Bodenkohlenstoffgehalts in landwirtschaftlich genutzten Böden der Schweiz begrenzt sei, könnten Bewirtschaftungsmassnahmen identifiziert werden, welche den Gehalt mindestens beibehalten und möglicherweise erhöhen, schreibt der Bundesrat weiter.