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Böden sind weiter unter Druck

 

Schweizer Böden sind unter Druck. Zum Internationalen Tag des Bodens am 5. Dezember 2022 engagieren sich Behörden, landwirtschaftliche Vertreterinnen und Vertreter, Naturschutzorganisationen, Fachleute aus Wissenschaft und Raumplanung für die Erhaltung von Böden. 

 

Die Böden sind unter Druck. «Rund 60 Prozent der Siedlungsgebiete in der Schweiz sind bebaut oder betoniert, asphaltiert oder gepflastert», schreibt das Bundesamt für Umwelt in einer Mitteilung. 

 

Böden erfüllen viele Aufgaben

 

Um den Boden gesund zu erhalten, fordern nationale und kantonale Behörden sowie Organisationen aus Wissenschaft, Naturschutz, Landwirtschaft und Raumplanung gemeinsam dazu auf, die vielfältigen Funktionen der Böden bei Planung und Nutzung besser zu berücksichtigen. Lebendige Böden erfüllen Produktions-, Regulierungs- und Lebensraumfunktionen und entsprechen so einer Vielzahl verschiedener Ansprüche.

 

Im Siedlungsgebiet bilden Böden die Grundlage für Wohnraum und Freizeitgestaltung. Sie absorbieren Niederschläge und mindern so die Überschwemmungsgefahr. Durch das Verdunsten schaffen sie bei hohen Temperaturen für ein angenehmeres Klima in der Stadt, schreibt das Bafu. Böden sind unabdingbar für Bäume in Parkanlagen oder für Gemüse und Blumen in Privatgärten. «Sie sind somit die Basis für attraktive und lebenswerte Siedlungen», hält das Bafu fest.

 

3300 km2 Siedlungsfläche

 

Die immer grösser werdende Siedlungsfläche ist aber eine Gefahr für die Böden. Die Siedlungsflächen der Schweiz haben sich zwischen 1985 und 2018 um fast einen Drittel ausgedehnt und beanspruchen heute knapp 3300 Quadratkilometer. Das rund 400 Quadratmeter pro Person – oder fast acht Prozent der Landesfläche, heisst es in einem Bericht des Bafu. Die Gesamtfläche der Schweiz umfasst rund 41’000 Quadratkilometer.

 

Die Wohnareale – die Wohngebäude mit ihrem Umschwung – wuchsen in diesem Zeitraum sogar um 61 Prozent und damit doppelt so schnell wie die Bevölkerung. Zwischen 2009 und 2018 ist die Siedlungsfläche zwar erstmals weniger schnell gewachsen als die Bevölkerung. Im Durchschnitt beanspruchen Schweizerinnen und Schweizer 47 Quadratmeter Wohnraum.

 

Noch immer geht in der Schweiz aber jede Sekunde ein halber Quadratmeter Boden durch Bebauung verloren. Um das Kulturland besser zu schützen und das Ausufern der Siedlungen zu begrenzen, gilt heute die Strategie der Siedlungsentwicklung nach innen: Das Wachstum der Siedlungen soll in erster Linie in den heute schon bestehenden Bauzonen erfolgen. «Angesichts des anhaltenden Bedarfs an Wohn- und anderen Gebäuden müssen die Gebäude höher werden und zusammenrücken», schreibt das Bafu. Die Lebensqualität soll aber nicht sinken.

 

Hälfe der Fläche vom Genfersee verloren

 

Zentral sind die Böden für die Ernährung. Ertragreiche Böden sind die Basis für die Landwirtschaft. Doch die Fläche nimmt laufend ab. Zwischen 1990 und 2020 hat die Landwirtschaft schweizweit Flächen von ungefähr der Hälfte des Genfersees verloren: in den tieferen Lagen an neue Siedlungen, in den Bergen an den Wald. Der Schweizer Landwirtschaft stehen heute lauf Bafu noch 14’440 Quadratkilometer zur Verfügung, dies sind 36 Prozent der Landesfläche. 

 

Für das beste Landwirtschaftsland gelten in der Schweiz spezielle Schutzbestimmungen. Der Sachplan Fruchtfolgeflächen (FFF) hat zum Ziel, für die Ernährungssicherung in schweren Mangellagen mindestens 4385 Quadratkilometer des besten Landwirtschaftslandes der Schweiz langfristig zu erhalten. «Die starke Ausdehnung des Siedlungsgebietes, aber auch der Bau von Infrastrukturanlagen führen dazu, dass die Fruchtfolgeflächen durch andere Nutzungen zunehmend unter Druck geraten», warnt das Bundesamt.

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