/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Bödmerenwald wird zum Urwald

 

Von Menschen gänzlich unberührte Wälder gibt es in der Schweiz kaum mehr. Die jüngste Waldinventur der Forschungsanstalt WSL zeigt nun aber, dass der Bödmerenwald im Kanton Schwyz immer urwaldähnlicher wird: Es gibt dort immer mehr lebende Bäume und Totholz.

 

Der Bödmerenwald sei in einem sehr naturnahen Zustand und wirke stellenweise schon fast wie ein Urwald, teilte die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Montag mit.

 

In den 44 Jahren seit der letzten Inventur (1974) nahm das durchschnittliche Holzvolumen um die Hälfte zu, von 187 auf 280 Kubikmeter pro Hektare. «Der Sturm Vivian, der 1990 auch im Bödmerenwald viele Bäume umwarf, konnte den zunehmenden Trend nicht brechen», schreibt die WSL.

 

Die Anzahl der lebenden Bäume mit einem Stammdurchmesser von mehr als 7 cm blieb seit 1974 unverändert, nachwachsende junge Bäume glichen die Anzahl der abgestorbenen Bäume aus. Immer mehr Bäume, momentan sind es etwa 3.5 Bäume pro Hektare, wurden gemäss WSL zu Giganten mit stattlichen Stammdurchmessern von 80 cm und mehr. Über 85% der Bäume sind Fichten, etwa 7% Bergföhren, 4% Birken und 1.5% Weisstannen, eine für dieses kalte Klima typische natürliche Baumartenzusammensetzung.

 

Im Bödmerenwald ist seit 50 Jahren viel abgestorbenes Holz liegengeblieben. Wegen des kalten Klimas dauert es mehrere Jahrzehnte, bis das Holz von Pilzen abgebaut ist und die im Holz verborgenen Nährstoffe in den Boden zurückgelangen.
Peter Brang

 

Auch liegt immer mehr Totholz, das vielen Insekten ein Zuhause bietet, im Wald herum. Davon entfielen drei Viertel auf liegende Stämme und ein erheblicher Anteil auf stark vermodertes Totholz, schrieb die WSL. Allerdings gebe es immer noch weniger Totholz als etwa in den Urwäldern der Alpen und Karpaten, was auf die während langer Zeit betriebene Alpwirtschaft im Bödmerenwald zurückzuführen sein dürfte.

 

«Der Bödmerenwald ist in einem sehr naturnahen Zustand und wirkt stellenweise schon fast wie ein Urwald. Die Menge von stehendem und liegendem toten Holz nimmt zu, was vielen holzbewohnenden und -abbauenden Organismen wie Käfern, Holzwespen und anderen Insekten sowie Lignin- und Zellulose abbauenden Baumpilzen nützt», heisst es weiter.

 

Der Bödmerenwald liegt zuhinterst im Muotatal am Pragelpass. Er wurde 1971 auf fünf Hektaren Fläche unter Schutz gestellt. Heute sind 463 Hektaren – oder mehr als 500 Fussballfelder – des urwaldähnlichen Waldes geschützt.

 

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Setzt Ihr auf Natursprung?

    • Ja, ausschliesslich:
      32.52%
    • Nein, nie:
      31.64%
    • Ja, je nach Kuh:
      18.4%
    • Ja, als letzte Chance (wenn KB mehrfach erfolglos):
      9.84%
    • Manchmal:
      7.6%

    Teilnehmer insgesamt: 1473

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?