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BOM beerdigt Fonds definitiv

Am Montag verabschiedete sich die BOM von der Kässelipolitik. Damit ist jeglicher Preisausgleich unter den Milchproduzenten Geschichte. Es droht Veredelungsverkehr und Preisdruck. Vorerst aber ziehen die Preise noch an.

 

 

Am Montag verabschiedete sich die BOM von der Kässelipolitik. Damit ist jeglicher Preisausgleich unter den Milchproduzenten Geschichte. Es droht Veredelungsverkehr und Preisdruck. Vorerst aber ziehen die Preise noch an.

Am Montag tagte der Vorstand der Branchenorganisation Milch (BOM). Traktandiert war unter anderem die Festlegung eines Richtpreises. Nach einem halben Jahr ohne Richtpreis für A-Milch konnte der Vorstand sich wieder einmal einigen. Und der neue Richtpreis verspricht sogar steigende Produzentenpreise. Für die Monate April und Mai liegt der Richtpreis bei 66 Rp./kg franko Rampe. Im Juni soll er gar bei 69 Rp./kg Milch liegen.

Noch bis Ende April 1 Rp./kg  für den Marktentlastungsfonds

Nebst der Festlegung eines Richtpreises liess der BOM-Vorstand aber auch eine Bombe platzen, wie es BOM-Geschäftsführer Daniel Gerber selber am Telefon bezeichnete. Für die meisten unerwartet verabschiedet sich die BOM definitiv vom Fonds Marktentlastung und dem Interventionsfonds.

Für die Milchbauern bedeutet dies, dass sie noch bis Ende April 1 Rp./kg  für den Marktentlastungsfonds bezahlen müssen. Dann ist definitiv Schluss. Für die Milchverarbeiter bedeutet dies aber auch, dass kein Geld mehr vorhanden sein wird, um Überschüsse im Ausland zu «entsorgen».

Es fehlen bis 20 Mio. Franken

Wie erwähnt, versetzt die BOM auch dem Interventionsfonds den Todesstoss. Dieser Fonds diente dazu, der Verarbeitungsindustrie die Milch auf EU-Niveau zu verbilligen. Dies, weil die vom Bund im Rahmen des Schoggigesetzes bereitstehenden Mittel nicht mehr ausreichen. Mittels Schoggigesetz und Interventionsfonds wurde jeweils erfolgreich der drohende Veredelungsverkehr abgewendet. Sprich, die Bauern verbilligten zusammen mit Bundesmitteln die Milch, damit die Industrie für die Herstellung von Exportprodukten die Milch nicht im Ausland beschafft.

Welche Folgen die Abschaffung des Interventionsfonds hat, ist schwer abzuschätzen. Fakt ist, vonseiten des Bundes stehen im Rahmen des Schoggigesetzes 70 Mio. Franken zur Rohstoffverbilligung bereit. Diese werden zwar weiterhin fliessen. Um alle Importbegehren abzuwenden, wären aber gegen 90 Mio. Franken nötig. Es fehlen also bis 20 Mio. Franken. Fakt ist auch, dass bei der Oberzolldirektion Gesuche zum Veredelungsverkehr für rund 9300 Tonnen Milchpulver eingegangen sind – dies entspricht umgerechnet etwa 150 Mio. Kilo Milch.

Weil die Branche als Ganzes keine Lösung hat, werden die betroffenen Produzenten zusammen mit ihren Verarbeitern eine Lösung finden müssen, um die Milchimporte abzuwehren. Dabei dürften aber die Bauern Preiseingeständnisse machen müssen.

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