/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

BOM-Beschlüsse werden erneut überdacht

Schon wieder muss die BOM über die Bücher. Es wird nicht nur gegen die verursachergerechte Abgabe geklagt, sondern auch die Gelder für den beschlossenen Interventionsfonds fliessen nicht. Steht die BOM vor dem Aus? Mit Umfrage.

Daniel Etter |

 

 

Schon wieder muss die BOM über die Bücher. Es wird nicht nur gegen die verursachergerechte Abgabe geklagt, sondern auch die Gelder für den beschlossenen Interventionsfonds fliessen nicht. Steht die BOM vor dem Aus? Mit Umfrage.

Das Hickhack um die Beschlüsse der Branchenorganisation Milch (BOM) geht weiter. Es scheint, als wären nicht nur die Abgabe in der Höhe von maximal 4 Rappen auf den Mehrmengen für die Buttermarktsanierung, sondern auch die Abgaben für den  Interventionsfonds gefährdet. Mit dem Interventionsfonds will die BOM die immer knapper werdenden Mittel des Bundes für die Verbilligung von Exporten im Rahmen des Schoggigesetzes bereitstellen.

Umstrittener Fonds

Für diesen Fonds hat der Bundesrat die Allgemeinverbindlichkeit  nicht erteilt. Dies ändert eigentlich nichts an der Tatsache, dass dieser Fonds von  allen BOM-Mitgliedern mitfinanziert werden muss.
Nach dem bundesrätlichen Beschluss hinterfragen ihn nun aber einige BOM-Mitglieder beziehungsweise wollen sich vor der Abgabe drücken. «Die bisher gut funktionierende Finanzierung des Interventionsfonds muss weiterhin gewährleistet sein»,  sagt BOM-Geschäftsführer Daniel Gerber. Es sei vor allem die Käsereiwirtschaft, welche Korrekturen bei dieser Massnahme fordere.  Sie bekäme zwar Bundesgelder in Form der Verkäsungs- und allenfalls  der Siloverzichtszulage.

Da diese den Währungsunterschied aber nicht berücksichtigt, will die Käsewirtschaft nur in den Fonds einzahlen, wenn ihr auch Gelder zugesprochen werden.

«Wir von der PMO Biedermann-Züger haben beschlossen, uns so lange nicht am Interventionsfonds zu beteiligen, bis das Inkasso und der Verteilschlüssel angepasst sind», erklärt deren Präsident Godi Siegfried. Einerseits sei es ungerecht, wenn sich Milchverarbeiter mit einer Verarbeitungsmenge von jährlich bis zu 10 Mio. Kilo Milch nicht beteiligen müssten. Anderseits könne es nicht sein, dass die Pulverindustrie bevorzugt und ihr der Rohstoff zum Teil sogar unter Weltmarktniveau verbilligt werde, wenn gleichzeitig den Käsereien jegliche Hilfe im Kampf mit dem starken Schweizer Franken verweigert werde.

Beschluss anpassen

«Da sich die Situation durch die veränderte Preis- und Währungssituation massiv verändert hat, muss innerhalb der  BOM mit der nötigen Flexibilität die Frage  geklärt werden, wer sich wie am Interventionsfonds beteiligt und wie die Gelder schliesslich verwendet werden», erklärt BOM-Geschäftsführer Daniel Gerber.  Dabei bedauert er, dass wegen der nicht erteilten Allgemeinverbindlichkeit die Signalwirkung des Bundesrats fehle. Er ist aber überzeugt, dass man sich innerhalb der Branche findet und der Fonds weiterhin als bewährtes Instrument verwendet werden kann.

Beschlüsse umsetzen

«Der BOM-Vorstand  trägt die Verantwortung für die vereinsrechtliche Umsetzung der DV-Beschlüsse und damit auch für die Umsetzung des gesamten Massnahmenpakets bei den Mitgliedern», erklärt Christoph Grosjean, Sprecher der Schweizer Milchproduzenten (SMP). An der nächsten Vorstandssitzung werde sich also zeigen, für welche Mitglieder die BOM ein verlässlicher Partner sei, ob für jene grosse Mehrheit, welche an der DV das Gesamtpaket als konstruktiven Lösungsvorschlag unterstützte, oder für die Minderheit, welche die Stabilisierungsmassnahmen systematisch untergrabe.

BOM auflösen?

Einmal mehr scheint es alles anders als sicher, dass die jüngsten BOM-Beschlüsse umgesetzt werden. Es drängt sich also die Frage auf, ob es nicht an der Zeit wäre, die BOM aufzulösen.

Davon will Gerber nichts wissen. «Die BOM ist für die Milchbranche sehr wichtig, und die gefällten Beschlüsse haben die notwendige Marktnähe und sind umsetzbar», ist  Gerber überzeugt. Dass die BOM den Markt unmittelbar steuere, das sei eine Illusion, sie könne aber gewisse Regeln festlegen, welche eine stabilisierende Wirkung hätten.

Für Gerber ist aber klar, dass der Vorstand an der nächsten Sitzung  vom 23. September  Farbe zu den gefällten Beschlüssen bekennen müsse.
Auch  Godi Siegfried will die  BOM nicht auflösen, da es sie als brancheninterne Gesprächsplattform brauche. Er ist aber überzeugt, dass man BOM-intern von Mehrheitsbeschlüssen abkommen müsse. Diese seien nicht umsetzbar, was die Vergangenheit beweise. «Wir müssen den  kleinstmöglichen Nenner finden, also Beschlüsse fällen, hinter  denen jeder stehen kann», fordert Siegfried.

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Wer macht die Büroarbeiten für den Hof?

    • Hauptsächlich der Mann:
      54.02%
    • Hauptsächlich die Frau:
      27.59%
    • Beide zusammen:
      4.6%
    • Ist nicht klar geregelt:
      13.79%

    Teilnehmer insgesamt: 174

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?