Bekanntlich wurde die Delegiertenversammlung (DV) der Branchenorganisation Milch (BOM) auf schriftlichem Weg durchgeführt. Nun sorgt im Nachgang eine nicht unterstützte Statutenanpassung für Wirbel.
In den Statuten ist nämlich explizit festgehalten, dass die Wiederwahl eines Vorstandsmitglieds nicht möglich ist, wenn die Person das Pensionsalter erreicht hat. Der Vorstand schlug vor, diese strenge Formulierung etwas zu flexibilisieren, was eben die Delegierten ablehnten.
Damit war die Wiederwahl von Emmi-Vertreter Markus Willimann (Vizepräsident) und Hanspeter Kern (Vorstandsmitglied) von den Schweizer Milchproduzenten (SMP) nicht mehr möglich. Die anderen 16 zur Wiederwahl stehenden Vorstandsmitglieder sind für die Amtsperiode bis zum Frühjahr 2025 bestätigt worden.
Insbesondere bei Emmi scheint man mit dem Entscheid nicht einverstanden zu sein. Die Milchverarbeiterin schreibt auf Anfrage, dass ein Grossteil der Nein-Stimmen möglicherweise infolge eines Missverständnisses aus der Abstimmungsfrage zustande gekommen seien. «Es gibt deshalb Überlegungen bei den Mitgliedern, eine ausserordentliche DV durchzuführen», so Emmi weiter.
Willimann hat wenige Tage zuvor das 65. Altersjahr erreicht: «Pikanterweise ist diese Situation entstanden, weil die Delegiertenversammlung aufgrund der Coronaschutzauflagen vom April auf den Juni dieses Jahres verschoben wurde», hält Emmi fest. Auch die SMP gehen von einer ausserordentlichen DV aus, an der die Lücken auf beiden Seiten geschlossen oder Lösungen gefunden werden sollen.



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