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Boykottaufruf: Spanische Bauern empört

 

Ein deutscher Boykottaufruf gegen Erdbeeren aus Spanien hat auf der iberischen Halbinsel hohe Wellen geschlagen. Der Verein Campact ruft auf seiner Internetseite derzeit zur Unterzeichnung eines Appells an deutsche Lebensmittelhändler auf, aus Umweltschutzgründen auf spanische Erdbeeren zu verzichten.

 

Konkret bezieht sich der Verein dabei auf Pläne der andalusischen Regionalregierung, den bewässerten Erdbeeranbau im Nationalpark Doñana zu erweitern und bisher illegale Brunnen zu legalisieren. Campact ist sich sicher, dass dadurch das Feuchtgebiet Doñana zerstört würde.

 

Bauernverband fordert Rücktritt

 

Dieselbe Auffassung vertreten in Spanien nicht nur Naturschützer, sondern auch die Staatsregierung. Umweltministerin Teresa Ribera nahm den Campact-Aufruf jetzt sogar zum Anlass, die andalusische Regionalregierung nochmals zur Aufgabe der Bewässerungspläne aufzurufen.

 

Der Bauernverband Asaja forderte daraufhin am 2. Juni ihren Rücktritt. Riberas Unterstützung für den Boykott stelle «eine klare Aggression gegenüber Tausenden von Produzenten und ihren Familien dar, die das ganze Jahr über hart arbeiten, um ihre Betriebe zu führen, Wohlstand zu schaffen und zur Entwicklung der Exporte des Landes beizutragen».

 

 

Kampagne «heimtückisch»

 

Die Vereinigung der andalusischen Erdbeerbauern (Interfresa) wies den Vorwurf der Umweltzerstörung zurück. Die Betriebe im wichtigen Anbaugebiet Huelva, in dem das Doñana liege, seien um Umweltschutz bemüht und ihre Produktion zertifiziert. Daher sei die Kampagne aus Deutschland «heimtückisch».

 

Besonnener reagierte die Anbauvereinigung der Produzenten in Huelva (Freshuelva). Gegenüber Medien stellte sie klar, dass die diesjährige Exportsaison für spanische Erdbeeren nach Deutschland inzwischen ohnehin fast vorbei sei. Aktuell gebe es nur noch kleine Restbestände, so dass die deutsche Initiative keine praktischen Auswirkungen auf den Absatz habe. Allerdings sei Deutschland mit einem Anteil von 30% an den Auslandsverkäufen das wichtigste Exportziel für Erdbeeren aus Huelva, so Freshuelva. Es sei daher zu hoffen, dass die deutsche Kampagne in Zukunft keine Folgen haben werde.

 

Illegale Bewässerung bei spanischen Erdbeeren

 

Auch in der Schweiz gibt es jeweils Erdbeeren aus Südspanien zu kaufen. Mit teils Dumpingpreisen wird nach Käufern gesucht. Schweizer Beerenproduzenten ärgern sich seit Jahren darüber. Denn ihre spanischen Mitbewerber produzieren teils mit illegalen Mitteln.

 

Die Erdbeeren stammen aus der Region Huelva. Und dort befindet sich auch der Nationalpark Doñana. Dieser zeichnet sich aus Feucht-, Sumpf- und Dünengebiete. Der Park ist durch EU-Recht geschützt und ist ein UNESCO-Welterbe. Doch dem Reservat wird immer mehr Wasser entzogen – zur Bewässerung der Beerenkulturen. Der 1969 gegründeten Nationalpark umfasst zusammen mit einer als Naturpark geschützten Fläche und einer «Pufferzone» gut 122’000 Hektar. Gemäss dem spanischen obersten Rat für Wissenschaft sind 59 Prozent der Lagunen ausgetrocknet. Im Gebiet Doñana werden 1000 bis 2000 illegale Brunnen vermutet, wo Grundwasser abgepumpt wird.

 

Die Region Huelva gilt als grösstes Erdbeeranbaugebiet in Europa. Gemäss «Euractiv» werden dort 90 Prozent der roten Früchte Spaniens produziert. Auf rund 11’000 Hektaren werden nebst Erdbeeren auch Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren angebaut. -> Den ausführlichen Bericht findet Ihr hier

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