Bundesrätin Doris Leuthard wird vom 17. bis 19. Oktober in Hyderabad (Indien) an der Weltkonferenz über Biodiversität teilnehmen. Im Zentrum des Treffens vom 8. bis 19. Oktober steht unter anderem die Finanzierung der Biodiversitäts-ziele.
Zwei Jahre nach Annahme des Strategieplans 2011 bis 2020 und des Nagoya-Protokolls werden die Teilnehmerstaaten eine Zwischenbilanz ziehen, wie das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) am Montag mitteilte.
Biodiversität langfristig erhalten
Umweltministerin Leuthard wird von Bruno Oberle, Direktor des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), begleitet werden. Zur Schweizer Delegation werden auch Vertreter des Bundesamtes für Landwirtschaft und des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zählen.
Die UNO-Konvention über die biologische Vielfalt hat zum Ziel, die Biodiversität langfristig zu erhalten, deren nachhaltige Nutzung zu fördern sowie eine gerechte Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung genetischer Ressourcen zu gewährleisten.
Mit Ausnahme der USA haben fast alle Staaten die Konvention ratifiziert. Im Jahr 2000 wurde das Protokoll von Cartagena hinzugefügt, das einzige rechtsverbindliche völkerrechtliche Instrument über gentechnisch veränderte Organismen und Umweltsicherheit.
Umsetzung von Nagoya-Protokoll prüfen
An der letzten Biodiversitätskonferenz 2010 in Nagoya verabschiedeten die Delegierten neben dem Strategieplan das Nagoya-Protokoll, das den Zugang zu genetischen Ressourcen und die Aufteilung der aus ihrer Nutzung erwachsenden Vorteile regelt.
In Hyderabad werden auch Aspekte geprüft, die die künftige Umsetzung des Nagoya-Protokolls betreffen. Das Protokoll tritt in Kraft, wenn es von 50 Staaten ratifiziert ist. Unterzeichnet wurde es bisher von 92 Staaten, darunter von der Schweiz. Doch erst 5 Staaten haben es ratifiziert.
Pro Natura, SVS/BirdLife und die Erklärung von Bern EvB fordern von der Schweizer Delegation eine Erhöhung der finanziellen Zusagen zur Erreichung der Biodiversitätsziele von 0,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) auf mindestens 0,5 Prozent, wie die Organisationen am Montag mitteilten. Deutschland und Japan hätten ihre Zusagen bereits deutlich erhöht.