Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2020 ereigneten sich in Österreich jährlich 1’590 Brände in der Landwirtschaft - und das mit steigender Tendenz.
Im Jahr 2020 wurde mit 2’306 Ereignissen ein Höchststand der bisherigen Aufzeichnungen von Bränden in der Landwirtschaft gemessen - das sind um 45% mehr gemeldete Brandunfälle als 2019.
Damit betrifft über ein Viertel der gesamten Brandunfälle in Österreich die Agrarbranche, teilt der Österreichische Versicherungsverband (VVO) mit.
Elektrobrand als Unfallursache Nummer eins
Während die früher sehr häufigen Brandursachen wie Heuselbstentzündung in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen haben, nahmen Elektrobrände sprunghaft zu. Eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) ergab, dass der Elektrobrand als Ursache des Feuers mittlerweile klar an erster Stelle steht, gefolgt von Brandstiftung und Naturereignissen wie Blitzschlag.
"Um Brände präventiv verhindern zu können, ist es ratsam, das Risikopotenzial im eigenen Betrieb regelmässig zu evaluieren und vorhandene Brandschutzvorrichtungen auf ihre Aktualität, Funktionalität, aber auch auf Wirksamkeit und Effektivität zu überprüfen", sagt KFV-Direktor Othmar Thann.
Konkrete Schutzmassnahmen für Landwirte
Bestimmte Massnahmen könnten das Brandrisiko massgeblich senken und somit auch Menschenleben retten, so die Experten des KFV. Empfehlenswert sei etwa der Besuch eines Brandschutzkurses. Elektrische Anlagen müssten von fachkundigen Unternehmen regelmässig gewartet und geprüft werden.
Bei der Lagerung von Holzhackschnitzeln sei darauf zu achten, dass keine Gefahr einer Selbstentzündung besteht. Grundsätzlich solle sichergestellt werden, dass Feuerlöscher ausreichend dimensioniert zur Verfügung stehen - vor allem im Wohnbereich, in Werkstätten und im Wirtschaftstrakt.