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Branche ist beunruhigt

An der Delegierten-versammlung der Swiss Granum stand die Abnahme des heimischen Futtergetreide-anbaus im Zentrum. Kritik einstecken musste das BLW, aber auch die Politik und bäuerliche Organisationen.

 

 

An der Delegierten-versammlung der Swiss Granum stand die Abnahme des heimischen Futtergetreide-anbaus im Zentrum. Kritik einstecken musste das BLW, aber auch die Politik und bäuerliche Organisationen.

Der Getreideanbau ist seit Wochen ein grosses Thema in der Agrarbranche. Die Abnahme des Futtergetreideanbaus sorgte auch an der 13. Delegiertenversammlung der Swiss Granum, der  Branchenorganisation der gesamten Getreide-, Ölsaaten,- und Eiweisspflanzenwirtschaft, von letzten Freitag in Bern für Gesprächsstoff.

Futtergetreidefläche sinkt

Ein Blick auf die Statistik zeigt frappante Veränderungen bei der Getreideanbaufläche. Diese war in den vergangenen Jahren stetig am Sinken. Wurden 2007 in der Schweiz noch auf einer Fläche von 157’573 Hektaren Getreide angebaut, sank dieser Wert im vergangenen Jahr auf 145’271 Hektaren. Die Futtergetreidefläche reduzierte sich im Vergleich zur Brotgetreidefläche mit 9’395 Hektaren deutlich stärker.

Zu beachten ist, dass der Futterweizen in der Statistik beim Brotgetreide geführt wird. Aufgrund des starken Rückgangs von 4’714 Hektaren nahm auch die Brotgetreidefläche ab, obwohl der Brotweizen in etwa seine Fläche halten konnte.

Oliver Sonderegger, Präsident der Swiss Granum, warnte vor einem «latenten Abbau der Produktions- und Verarbeitungskapazitäten». Die Schweiz müsse wie andere Länder auch einen gewichtigen Beitrag zur Ernährung ihrer Bevölkerung erbringen. Dies sei auch ohne gegenseitiges Ausspielen von Produktion und Ökologie möglich. Gar nicht erfreut ist Sonderegger über das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).

Katastrophale Entwicklung

Dieses würde weiterhin am «Projekt» Agrarpolitik 2014–2017 festhalten, ohne sich um den «konstanten» Rückgang der Getreide- und Eiweisspflanzenflächen zu sorgen. «Dieser Mangel an Initiative und Taten beunruhigt mich», mahnte Sonderegger. Besonders beim Futtergetreide sei die Lage dramatisch. Der Selbstversorgungsgrad bei den Futtermittelrohstoffen habe sich in den vergangenen 20 Jahren von 66 auf unter 50 Prozent reduziert.

Die Importe hingegen hätten sich verdoppelt. Beängstigend ist die Entwicklung von 2010 zu 2011. Die Einfuhren von Getreide für Futterzwecke stiegen von 402’773 auf 528’040 Tonnen. Markante Zunahmen gab es für Weichweizen für Futterzwecke, Gerste und Körnermais.

Heute werde von kurzen Kreisläufen, Schweizer Qualität und Swissness gesprochen, gleichzeitig würden aber die Importe stetig ansteigen. «Diese Entwicklung ist katastrophal», machte er deutlich. Im Nationalrat habe die Arbeit der Branche Wirkung gezeigt. Mit der Hilfe des Bauernverbandes gelange es bei der Beratung zur AP 2017, Beiträge für Spezialkulturen einzuführen. Nun müsse die Massnahme mit den erforderlichen Mitteln alimentiert werden.

Marti spricht Klartext

Rudolf Marti, Geschäftsführer der Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF), findet die Situation beim Futtergetreide «unerträglich». Der Selbstversorgungsgrad bei den Futtermittelrohstoffen liege heute sogar unter 40 Prozent. Seit Anfang der Neunzigerjahre des letzten Jahrtausends habe sich die heimische Futtergetreideproduktion um knapp 300’000 Tonnen reduziert.  Die Politik sei sich des Problems nicht bewusst, und die Medien hätten sich auf die Ökologie eingeschossen.

Aber auch bäuerliche Organisationen kriegten ihr Fett ab. Die Forderung der IP-Suisse nach sojafreier Fütterung und die Herkunft von 50 Prozent der Futtermittel aus der Schweiz sei «nicht erfüllbar». Der Bauernverband spreche immer von Swissness. Wenn nun auch die Futtermittel eingerechnet werden würden, sei diese bei den Schweinen und Geflügel nicht erreichbar. Grund für die markante Abnahme des Futtergetreideanbaus sei unter anderem die Ausdehnung der Grünflächen. Auch Swiss Granum müsse mehr unternehmen. Denn der tierischen Produktion drohe sonst ernsthafte Gefahr.

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