Die Schweizer Milchproduzenten (SMP) sind gemäss einer Mitteilungenttäuscht über den Entscheid des Vorstandes der Branchenorganisation Milch (BOM). Der A-Richtpreis bleibt nämlich auch für das dritte Quartal 2017 weiterhin bei 65.0 Rappen pro kg.
«Eine Preisforderung der Produzenten von 3 Rappen wurde abgeschmettert. Die SMP forderte in der Diskussion zudem vehement, dass nun aber auch die Richtpreise konsequent ausbezahlt werden müssen», schreiben die SMP weiter.
Gerade die Schweizer Molkereimilchproduzenten seien weiterhin enorm unter Druck. Viele leben von der Substanz und sind auf eine Besserung angewiesen. Im angrenzenden Ausland seien die Produzentenpreise schon vor einiger Zeit gestiegen.
Marktlage würde Preiserhöhung rechtfertigen
Die Milchmengen sind in der Schweiz seit Anfang Jahr deutlich rückläufig. Ende März lagen sie bei minus 5.1% gegenüber dem Vorjahr. Auch die Lage auf dem Fettmarkt zeigt mit einer gegenüber dem Vorjahr um 19% tieferen Butterproduktion und damit stark sinkenden Lagerbeständen eine gesunde Tendenz, argumentieren die SMP Vor diesem Hintergrund waren die Schweizer Milchproduzenten klar der Ansicht, dass die Verarbeiter und die Industrie mit einer Zustimmung zur geforderten Richtpreiserhöhung, ein starkes Zeichen hätten setzen können.
«Ein starkes Zeichen setzt hingegen, wer unabhängig vom Entscheid der BOM eine Erhöhung zugunsten der Milchproduzenten umsetzt. Die Schweizer Milchproduzenten SMP bedanken sich bei Coop», heisst es weiter. Detailhändler Coop hat gestern angekündigt, jetzt so oder so 3 Rp./kg mehr für seine Milchprodukte zu bezahlen. Dies, nachdem aber der Coop-Vertreter im BOM-Vorstand ferienhalber abwesend war und das Anliegen dort also nicht vertreten hat.
Jetzt die Richtpreise ausbezahlen
Auch wenn der A-Richtpreis nun nicht generell erhöht werde, hätten es die Milchkäufer in der Hand, die effektiv ausbezahlten A-Preise auf das Niveau des A-Richtpreises anzuheben. Im aktuellen Umfeld gebe es keine Rechtfertigungen mehr für «Euro-« und «Fettabzüge» etc. Die Schweizer Milchproduzenten fordern hier Taten.