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Branchen-Reaktionen auf Gaucho-Entscheid

lid/mge |

 

Nachdem das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) das Gesuch um eine befristete Zulassung von Gaucho abgelehnt hat, sieht sich die Zuckerbranche in einer schwierigen Lage.

 

Technisch gesehen sei man sich einig gewesen, dass es zu «Gaucho» aktuell keine Alternativen gebe, doch sei es letztlich zu einem rein politischen Entscheid gekommen, sagt Josef Meyer, Präsident der Zuckerrübenpflanzer. «Was bringt es denn, wenn wir hier auf den Einsatz von Gaucho verzichten, wenn solche Produkte weiterhin importiert werden dürfen?», fragt sich Meyer. Hier bräuchte es aus seiner Sicht ein Importverbot für Zucker und Rüben, die mit in der Schweiz verbotenen Mitteln produziert worden sind.

 

Wollen wir künftig CH-Zucker produzieren

 

«Ich verstehe den Entscheid des BLW insbesondere mit Blick auf die EU-Länder nicht. Wir hätten uns gewünscht, dass die Schweiz ähnliche Überlegungen macht», sagt auch Andreas Blank, VR-Präsident der Schweizer Zucker AG, welche die Fabriken in Aarberg und Frauenfeld betreibt. «Wir werden jetzt schauen, wie viel Rübenfläche 2021 wirklich verlorengeht», sagt Blank.

 

Die Zuckerfabriken würden versuchen, die Rübenpflanzer zu ermutigen, es mit den beiden neu zugelassenen Mitteln zu versuchen und dann die Lage überprüfen. «Je nachdem wie dramatisch die Situation ist, stellt sich vielleicht schon im 2021 die Frage: Wollen wir künftig überhaupt noch Schweizer Zucker produzieren?», sagt Blank. Dann werde die Schweizer Zucker AG auf politischer Ebene intervenieren.

 

Zwei Blattbehandlungsmittel bewilligt

 

Das BLW hat zeitgleich mit dem abschlägigen Gaucho-Bescheid zwei Blattbehandlungsmittel für Rüben bewilligt. Bei diesen stellt sich die Frage, ob sie wirksam sein werden. «Die Wirkung der beiden neu zugelassenen Mittel aus dem Kartoffelanbau kann niemand exakt einschätzen, denn es gibt keine Versuche zu deren Wirkung gegen die Viröse Vergilbung bei Zuckerrüben hierzulande», erklärt Samuel Jenni, Leiter der Fachstelle für Zuckerrübenanbau (SFZ). In Frankreich jedenfalls zeigten sie diese Saison nur geringe Wirkung. Frankreich hat kürzlich Gaucho wieder zugelassen.

 

 

 

 

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Verbundene Scholle | 16.11.2020
    Was für lohnendere Kulturen, denn der Markt ist ja von allem gesätigt. Die Politik wird immer zum Nachteil der Ernährungproduktion Entcheiden. Das wichtigste, das Essen ist ja bekanntlich zur Nebensache geworden.
    • Ueli Keller | 16.11.2020
      Also Raps und Rüben sind gesucht. Und bei guten Erträgen lohnt es sich. Auch ohne Gaucho habe ich fast 17 t Zucker pro ha geerntet. 2 x Herbizid, 2x Fungi + 1x gegegn Läuse. Dünger Standart. Raps war gut wenn auch nicht 50 kg / a .
      • Ueli Keller | 16.11.2020
        ps. mache bewusst nur alle 6 Jahre Rüben auf der gleichen Fläche.
  • alter Bauer | 14.11.2020
    Der Gaucho-Entscheid hat nur Gewinner:
    - das ganze Oekosystem
    - der Boden
    - die Rübenbauern (Wechsel auf lohnendere Kulturen)
    - die Arbeiter der Zuckerfabr.(sie können nun zukünftige Stellen suchen)
    - die verminderte Zuwanderung (die freiwerdenden Arbeiter der Zuckerfabriken treten Stellen an, die sonst von zukünftigen Einwanderern besetzt würden)
    - A. Blank (er kann sich vermehrt als Notar betätigen, auch dort mit gutem Honorar)
    - J. Meyer (mehr Zeit für edle Weine)
    - Konsument+ Steuerzahler

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