Brasilien wird seine Fleischproduktion gemäss Schätzungen in den kommenden zehn Jahren durchschnittlich um 43% auf rund 36,2 Mio. Tonnen steigern. Besonders stark zulegen werde die Geflügel-produktion, heisst es in der kürzlich veröffentlichten Prognose. Auch die Anbaufläche von Soja und Zuckerrohr wird markant höher.
2021/22 würden in Brasilien insgesamt gut 20,3 Mio. t Geflügelfleisch erzeugt (+56 % als im laufenden Wirtschaftsjahr), prognostiziert das Landwirtschaftsministerium in Brasilia und das staatliche Forschungsinstitutes Empresa Brasileira de Pesquisa Agropecuária
(EMBRAPA).
Geflügelfleischexporte sollen deutlich steigen
Die Rindfleischproduktion erhöhe sich zeitgleich um 32 Prozent auf insgesamt 11,8 Mio. t, die Schweinefleischproduktion um 22% auf 4,1 Mio. t. Getrieben werde die Aufwärtsentwicklung unter anderem durch den steigenden Fleischexport, erläutert das Ministerium. Dieser werde sich in den kommenden zehn Jahren um durchschnittlich 31 Prozent auf insgesamt 7,9 Mio. Tonnen erhöhen.
Die Geflügelfleischausfuhren steigen mit 35 % deutlich an. 2021/22 sollen sie ein Volumen von 5,6 Mio. t erreichen. Beim Schweinefleischexport wird mit einem Anstieg um 23% auf 655’000 t gerechnet, die Rindfleischausfuhren sollen um 20 % auf 1,6 Mio t. steigen. Der Inlandsabsatz soll gemäss der Regierung bis 2021/22 um 28 Prozent auf insgesamt 25 Mio. t ansteigen.
Mehr Soja in Mato Grosso
Brasiliens Sojabohnenproduktion wird den Schätzungen zufolge in den kommenden zehn Jahren um gut ein Viertel auf 88,9 Mio. t zulegen.
Wiederum wird vom Agrarministerium der Export als Wachstumsmotor genannt. 2021/22 würden mit 44,9 Mio. t fast ein Drittel mehr Sojabohnen ausgeführt als im laufenden Wirtschaftsjahr. Der Inlandabsatz steigt um 21 Prozent auf 49,6 Mio t.
Für die Produktionssteigerung müsse die Produktivität, aber auch das Anbauareal ausgeweitet werden. Die Behörde rechnet mit einer Ausdehnung um landesweit fast 20 Prozent auf insgesamt 29 Mio Hektaren. Vor allem im Bundesstaat Mato Grosso, einem bereits heute wichtigen Produktionsgebiet unter anderem im Regenwaldbereich, soll die Anbaufläche ausgedehnt werden.
Auch Zuckerrohrfläche steigt an
Auch die brasilianische Anbaufläche für Zuckerrohr wird sich laut der Prognose in den nächsten zehn Jahren um etwa ein Fünftel auf insgesamt 10,9 Mio. ha ausweiten. Die Zuckerproduktion steige bis 2021/22 um 25 Prozent auf 48,6 Mio. t, der Zuckerexport um 45 % auf 39,7 Mio. t.
Die brasilianische Maiserzeugung erhöht sich gemäss dem Ministerium in der nächsten Dekade um 18 Prozent auf 70,4 Mio. t. Davon würdem 14,2 Mio. t exportiert, ein Drittel mehr als 2011/12. Die Produktionssteigerung erklärt das Ressort vor allem mit Produktivitätszuwächsen von jährlich 1,25 Prozent bis 2021/22. Die Anbaufläche von Mais steigt landesweit um 4 Prozent auf 14,3 Mio. ha.
Die Prognosen wurden nach Angaben des Ministeriums auf Basis der Wirtschaftszahlen der zurückliegenden 36 Jahre mit Hilfe ökonometrischer Modelle erstellt. Erfasst wurden insgesamt 26 Produkte.