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Brasilien macht die billigsten Schweine

Im internationalen Vergleich lassen sich in Brasilien Schweine weiterhin am kostengünstigsten produzieren. Preiswertes Futter und niedrige Arbeitskosten führen zu diesem preisbedingten Marktvorteil. In allen verglichenen Ländern sind die Produktionskosten deutlich gestiegen. 

Dies ist das Ergebnis der jährlichen Erhebung des Netzwerkes InterPig, dem 14 Institutionen und Experten aus 14 EU-Staaten sowie den USA, Kanada und Brasilien angeschlossen sind.

Wie die brasilianische Agrarforschungsgesellschaft Embrapa berichtete, beliefen sich 2022 die Produktionskosten eines Schweines je Kilogramm Lebendgewicht wie folgt (1 Euro = 97 Rappen; Stand 14.11.23):

  • im Bundesstaat Mato Grosso auf 1,05 Euro
  • in Santa Catarina auf 1,19 Euro
  • in den USA auf 
  • in Dänemark auf 1,39 Euro
  •  in Spanien auf 1,55 Euro
  • in den Niederlanden auf 1,62 Euro
  • in Deutschland auf 1,70 Euro
  • im Mittel aller 17 Länder auf 1,60 Euro

Laut InterPig sind 2022 im Vorjahresvergleich die Kosten für die Schweineproduktion in allen Ländern deutlich gestiegen. So wird für Deutschland ein Plus von 10% ausgewiesen, Brasilien und Spanien folgen im Schnitt mit 11% und 14%. Für die USA wird der stärkste Zuwachs mit 22% ausgewiesen.

Zum Kostenanstieg trugen dem Netzwerk zufolge vor allem die höheren Futtermittelpreise in Folge von klimatischen Ereignissen sowie dem Ukraine-Krieg bei. Zudem seien Düngemittel, Energie und auch Arbeitskräfte teurer geworden.

Im Mittel Schweinepreis von 1,50 Euro pro Kilogramm

Brasilien hat nicht nur die geringsten Produktionskosten, sondern laut InterPig auch den niedrigsten Schlachtschweinepreis. Dieser lag laut der Erhebung 2022 in Mato Grosso nur bei 0,99 Euro/kg Lebendgewicht und in Santa Catarina lediglich etwas darüber. Dem stand im Berichtsjahr der höchste Preis mit 1,58 Euro in den USA gegenüber. Für Spanien wird ein Schweinepreisniveau von 1,56 Euro angegeben, für Deutschland von 1,48 Euro. Der Durchschnitt aller Länder lag hier bei 1,50 Euro.

In allen Ländern - ausser den USA - lagen die Ausgaben, die für Futter, Arbeit, Kapital und variablen Kosten anfielen, somit unter den Erlösen. Die negative Differenz je Kilogramm fiel in Mato Grosso mit 0,07 Euro und in Spanien mit 0,10 Euro deutlich geringer aus als in Deutschland mit 0,35 Euro. Nur in den USA lag der Erlös im Berichtsjahr nach den Berechnungen von InterPig über den Kosten, und zwar um 0,16 Euro.

Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso sind die Produktionskosten für Schweine am niedrigsten:

Stundenlohn in Brasilien bei knapp über 3 Franken

Der Kostenvorteil Brasiliens ist laut der Studie vor allem auf geringere Futterkosten zurückzuführen. Darüber hinaus tragen niedrigere Arbeitslöhne und Betriebskosten dazu bei. So lag der Stundenlohn in Brasilien 2022 bei 3,17 Euro, in Spanien hingegen bei 15,18 Euro und in Deutschland noch etwas höher.

Zur hohen Wettbewerbsfähigkeit Brasiliens im internationalen Vergleich soll aber auch die gute Produktionseffizienz beigetragen haben. Der Wissenschaftler Marcelo Miele von Embrapa sieht die brasilianische Schweinefleischindustrie dank effizienter Praktiken, niedriger Arbeitskosten und günstiger Preise international sehr wettbewerbsfähig aufgestellt. Er geht davon aus, dass die brasilianischen Schweinefleischausfuhren 2023 deutlich zunehmen werden und Brasilien Kanada vom dritten Rang der globalen Exportrangliste verdrängt.

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