Brasiliens Staatsregierung will die heimische Milchproduktion ankurbeln. Laut einer jetzt verabschiedeten Verordnung sollen sowohl die Produktivität der meisten kleinstrukturierten Erzeugerbetriebe als auch die Milchqualität verbessert werden. Dazu sind Kreditlinien und Hilfsleistungen geplant, etwa zur Förderung der technischen Ausstattung der Betriebe, der Fachkräfteausbildung und der Herdengenetik.
Daneben will die Staatsregierung mit der Verordnung die Organisation der Erzeuger in Verbänden, Genossenschaften und Produktionspartnerschaften stärken. Weitere Ansatzpunkte sind die Förderung der Verkaufsaktivitäten auf dem globalen Markt sowie des Inlandskonsums. Dieser soll durch Imagekampagnen und den Ausbau von Absatzprogrammen, zum Beispiel des Nationalen Schulspeisungsprogramms, wachsen. Informationen dazu, wieviel Geld für die Umsetzung der Fördermassnahmen vorgesehen sind, gab es nicht.
Brasiliens Milchproduktion ist in den zurückliegenden Jahren kräftig gesunken. Laut Zahlen der Staatsregierung wurden 2023 insgesamt noch 24,5 Mrd. Liter Milch gemolken, nach 35,4 Mrd. Litern im Jahr 2020. Gründe für den Rückgang seien der massive Anstieg der Produktionskosten sowie ein erhöhter Konkurrenzdruck durch Importe aus anderen Mitgliedsländern des Mercosur-Staatenbundes. Ausserdem habe der Inlandsabsatz darunter gelitten, dass die Milcherzeugung in der öffentlichen Diskussion vermehrt als klimaschädlich dargestellt werde.