Die vier britischen Bauernverbände wollen nach dem Brexit einen Neuanfang in den Beziehungen zur Europäischen
Union angehen.
Wie geht es nach dem Brexit für die Bauern weiter? Das fragen sich die vier britischen Bauernverbände und haben das «British Agriculture Bureau» (BAB) neu belebt. Mit diesem Schritt solle das Engagement
für die Vertretung der mehr als 70 000 britischen Landwirte auf europäischer Bühne verstärkt werden, teilten der englische Bauernverband (NFU), der NFU Schottland, die nordirische Ulster Farmers‘ Union (UFU) und der NFUWales in der gemeinsamen Erklärung mit.
In einem gleichzeitig veröffentlichten Bericht zur Bildung einer neuen Beziehung mit der EU unterstreichen die vier Bauernverbände, dass es für die Landwirte in ganz Europa noch nie so wichtig gewesen sei, zusammenzurücken. Gemeinsam müssten sich alle den globalen Herausforderungen stellen. In dem Papier zeigen sich der NFU, der NFU Schottland, die UFU und der NFU Wales entschlossen, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zusammenzuarbeiten, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Innovationen zu nutzen.
Neue Handlungsmöglichkeiten
Zugleich wollen sie neue Handelsmöglichkeiten erschliessen und die hohen britischen Standards verteidigen. In dem Bericht werden vier Prioritäten für das BAB genannt, nämlich Handel und Standards, Wissenschaft
und Innovation, Umwelt sowie Tiergesundheit und Tierschutz. Die britische Handelspolitik müsse inländische Produktionsstandards respektieren und eine starke, wettbewerbsfähige Agrarwirtschaft unterstützen, heisst es.
Dabei müsse sich die Politik an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren und verhältnismässige,
risikobasierte Ansätze verfolgen. Angestrebt werden Produktivitätsverbesserungen, um durch eine effizientere und schonendere Nutzung natürlicher Ressourcen die Emissionen und den
ökologischen Fussabdruck der Landwirtschaft zu verringern.
Dafür braucht es nach Ansicht der Verbände aber einen passenden politischen Rahmen für die Betriebe. Bei der Tiergesundheit und beim Tierschutz müssten die Forschung und neueste Erkenntnisse im Mittelpunkt der Politik stehen.