Eine freiwillige Branchen-vereinbarung über die vertraglichen Beziehungen zwischen Milchkäufer und Landwirten haben der Molkereiverband Dairy UK, der britische Bauernverband (NFU) und der schottische Bauernverband (NFUS) getroffen.
Wie der NFU berichtete, sieht der Kodex unter anderem vor, dass der Erfasser einen sinkenden Milchproduzentenpreis und Änderungen anderer Vertragsinhalte mindestens 30 Tage vor Inkrafttreten ankündigen muss. Wenn der Landwirt mit der Änderung nicht einverstanden sei, könne er seinen Liefervertrag innerhalb eines Monats kündigen.
Der Kodex ist das Ergebnis von mehrmonatigen Verhandlungen und soll die Geschäftsbeziehungen zwischen den Vertragspartnern stabilisieren helfen. Auslöser der Initiative waren die Proteste britischer Milcherzeuger vor Molkereien und Lebensmitteleinzelhandelsketten gegen nicht kostendeckende Milchpreise im Juli dieses Jahres.
Kritiker wiesen allerdings darauf hin, dass die Branchenvereinbarung die Supermarktketten nicht davon abhalten könne, den Konsumenten Milch zu Ramschpreisen anzubieten. Dadurch entstehe Preisdruck auf der Absatzseite der Molkereien und in der Folge auch bei den Erzeugerpreisen.
Ein Wechsel zu einem anderen Käufer würde dem Landwirt wenig nützen, da der Detailhandel den Milchmarkt in Grossbritannien dominiere.


