Victoria sei britischer als einige Städte auf Grossbritannien. Diese Aussage ist vielleicht übertrieben, aber man findet sich sehr viele Gebäude aus der Zeit der Kolonialzeit. Vor der attraktiven Fährenfahrt nach Vancouver besuchte die Leserreisegruppe noch einen Stadtgarten. Mit Bildergalerie
Bevor die „Schweizer Bauer“-Lesergruppe Vancouver Island verliess, erkundete sie Victoria und besuchte einen der beiden Stadtgärten. Im Verlauf des Nachmittags ging die Reise weiter in Richtung Vancouver.
Britisch eingefärbt
Victoria sei die am stärksten britisch geprägte Stadt in Nordamerika. In der Tat, im historischen Zentrum könnte man sich auch in einer Stadt auf den Inseln wähnen. Gegründet wurde Victoria von James Douglas 1843, der während dieser Zeit als Mitarbeiter bei der Hudson Bay Company tätig war, einen ersten Handelsposten. In den nächsten Jahren kamen immer mehr Siedler nach Fort Victoria, die Bevölkerung wuchs an. Einen grossen Schub erlebte Victoria durch einen Goldrausch um 1860, also in kurzer Zeit viele Personen über Victoria in ihrem Weg weiter nordwärts einen Stopp in der Stadt einlegten.
1862 wurde Victoria zur Stadt ernannt, sechs Jahre später wurde sie Hauptstadt der Vereinigten Kolonien von Vancouver Island und British Columbia, aus welcher drei Jahre später die kanadische Provinz British Columbia hervorging. Kohle, Holz, Politik, Eisenbahnbau und Fischerei waren lange Zeit die wichtigsten Arbeitsgeber. Dies zog auch viele Einwanderer aus Japan und China an.
Heute sind der Tourismus, Politik und Behörden, Bildung und Dienstleister wie Banken oder Versicherungen die wichtigsten Arbeitgeber. Aber es ziehen auch immer High-tech Unternehmen (GenoLogics Life Sciences Software, Triton Logging, etc.) nach Victoria.
Stadt der „fast Verstorbenen“
Wegen seines milden Meeresklima (im Winter selten unter null Grad und im Sommer normalerweise bis zu 30 Grad) ist es auch eine beliebte Destination für Rentner, die ihren Lebensabend in Victoria verbringen wollen. „Victoria ist die Stadt der Frischvermählten oder der fast Verstorbenen“, sagte der Stadtführer Phil Jackson gegenüber der „Schweizer Bauer“-Leserreisegruppe augenzwinkernd.
Victoria ist auch der „Nullkilometerpunkt“ des Trans-Canada Highway Nummer 1, welcher gut 8000 Kilometer östlich in St. John’s endet.
Bevor die Reisegruppe Vancouver Island definitiv verliess, besuchte sie den in einer ehemaligen Kalkgrube angelegten Butchart Garten. Butchart Frau verwandelte den stillgelegten Steinbruch in eine wunderbare Gartenanlage (siehe Bildergalerie).
Danach hiess es Abschied nehmen, die Fähre brachte die Leserreise-Gruppe wieder auf Festland und an das letzte Etappenziel, nach Vancouver. Die Fähre fuhr durch eine faszinierende Insellandschaft, zum Dessert konnten noch Sprünge von Orcas beobachtet werden.
Reto Blunier, Victoria BC