«Einheimisches Brot ist mehr wert als einen Franken», so die Branchenorganisation Swissgranum (Symbolbild).
Michelle Wüthrich
In der vom Verein Schweizer Brot im Jahr 2023 durchgeführten Umfrage zur Wahrnehmung von Brot stimmten über 70% der befragten Personen den Aussagen «Schweizer Brot ist seinen Preis wert», schreibt Swissgranum in einer Mitteilung.
Für dieses Qualitätsversprechen setzen sich alle Partner entlang der Brotgetreide-Wertschöpfungskette tagtäglich ein:
- die inländische Weizenzüchtung, die neue Sorten mit entsprechendem Züchtungsfortschritt hervorbringt,
- die Vermehrungsorganisationen, die das Saatgut für den Anbau in der Schweiz herstellen,
- die Getreideproduzentinnen und Getreideproduzenten, die mit Rücksicht auf die Natur und den Boden hochwertiges Getreide produzieren,
- die Sammelstellen, die regional verteilt über die ganze Schweiz das Getreide annehmen, reinigen und lagern,
- die Müllerinnen und Müller, die aus dem Getreide das beste herausholen und verschiedenste Mehle für die Weiterverarbeitung bereitstellen,
- die Bäckerinnen und Bäcker, die nach traditionellen Rezepturen täglich ein vielfältiges Angebot an bekömmlichen Broten herstellen.
Inländisches Schaffen hat seinen Preis
«Diese Partner sorgen nicht nur für schmackhafte und sichere Lebensmittel», schreibt Swissgranum. Sie sichern auch Arbeits- und Ausbildungsplätze, bringen Wertschöpfung und Steuereinnahmen und stellen einen Teil der Nahrungsmittelversorgung in der Schweiz sicher. Die dabei anfallenden Kosten aller Partner müssten durch einen angemessenen Preis für die Endprodukte gedeckt werden.
Für Swissgranum ist ein Pfund einheimisches Brot mehr als einen Franken wert. Ein solcher Preis läuft laut der Schweizerischen Branchenorganisation für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen zudem den Nachhaltigkeitsbestrebungen des Detailhandels sowie der Branche entgegen. Einen solchen Weg werde Swissgranum keineswegs mitgehen.
«Tiefpreise können sich auf andere Branchen auswirken»
Mit Dumpingpreisen für Brot stehe die Brotgetreide-Wertschöpfungskette unter Druck und riskiere, weitere Marktanteile an ausländische Produkte zu verlieren. «Der Preisdruck betreffe auch Inhaltsstoffe anderer Branchen. Bei Tiefstpreisen für Brot stammen vielleicht zukünftig auch Inhaltsstoffe wie z.B. Butter im Zopf nicht mehr aus der Schweiz», schreibt Swissgranum.
Der Schritt hin zum Verkauf von importierten Produkten sei dann nicht mehr weit. «Dank der Deklarationspflicht bei Brot und Backwaren können sich die Kundinnen und Kunden für ein qualitativ hochwertiges Schweizer Produkt entscheiden», betont Swissgranum.