Die Basler Regierung reagiert zurückhaltend auf die bevorstehende Übernahme von Syngenta durch das chinesische Staatsunternehmen ChemChina. Die Exekutive hätte sich eine unabhängige Syngenta gewünscht, erklärte Regierungsrat Christoph Brutschin auf Anfrage der sda.
«Da dies nun nicht mehr möglich scheint, treten Ziele und Zeithorizont der neuen Eigentümer in den Vordergrund», teilte der Vorsteher des baselstädtischen Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt weiter mit. Aufgrund der bisherigen Übernahmen von ChemChina in Europa scheine sich das Unternehmen indes als langfristiger Investor zu positionieren.
So oder so steht für die Basler Regierung der Erhalt des Syngenta-Hauptsitzes in Basel sowie der Arbeitsplätze in Basel, Stein AG und an den fünf weiteren Standorten im Vordergrund, hält Brutschin fest. Er war bereits am Dienstagabend von Syngenta über den Deal informiert worden. Im Regionaljournal Basel von Radio und Fernsehen SRF bezeichnete Brutschin die Übernahme durch ChemChina von den Möglichkeiten, die sich für Syngenta abgezeichnet haben, als «eine der positiveren».
Bei einer Fusion mit dem Konkurrenten Monsanto wäre nach Einschätzung Brutschins die Gefahr eines Stellenabbaus viel grösser gewesen. Zudem erschliesse sich für Syngenta durch die geplante Transaktion China als Absatzmarkt. Syngenta war im Jahr 2000 aus der Fusion der Agrarsparten von Novartis und AstraZeneca entstanden. Der neue Konzern hatte seinen Hauptsitz von Anfang an in Basel.
Syngenta war im Jahr 2000 aus der Fusion der Agrarsparten von Novartis und AstraZeneca entstanden. Der neue Konzern hatte seinen Hauptsitz von Anfang an in Basel. Derzeit will Syngenta die Konzernzentrale in Basel für 200 Millionen Franken erneuern. Dabei soll das 52 Meter hohe «Geigy-Gebäude» aus dem Jahr 1952 beim Badischen Bahnhof abgebrochen und durch einen dreigeschossigen Neunbau ersetzt werden.


