Nach der Bestätigung zweier Fälle von atypischer Boviner spongiformer Enzephalopathie (BSE) in Brasilien hat die Staatsregierung in Brasília die Rindfleischexporte nach China am 4. September vorübergehend gestoppt.
Zuvor hatte es den Nachweis der Krankheit bei zwei alten Kühen in den Bundesstaaten Mato Grosso und Minas Gerais bestätigt. Die Tiere seien bei der Lebendbeschau in Schlachthöfen aufgefallen.
Risikostatus unverändert
In späteren Untersuchungen habe man die atypische BSE festgestellt, woraufhin Massnahmen zur Minderung des gesundheitlichen Risikos eingeleitet worden seien. Ausserdem sei die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) informiert worden. Diese sehe im Auftreten von atypischer BSE aber keinen Anlass, den BSE-Risikostatus eines Landes zu ändern.
Damit behalte Brasilien den Status als Land mit vernachlässigbarem Risiko für die Krankheit, erklärte die Staatsregierung. Auswirkungen auf den Handel mit Tieren und deren Produkten und Nebenprodukten müsse es daher nicht geben. Dass Brasília dennoch die Lieferungen nach China gestoppt hat, geht auf die zwischen den Ländern vereinbarten Gesundheitsprotokolle zurück.
China wichtigster Abnehmer
Demnach ruhen die Geschäfte beim Auftreten von atypischer BSE in Brasilien so lange, bis die chinesischen Behörden ihre Untersuchungen abgeschlossen haben. Im aktuellen Fall gab es bis 10. September keine Meldung, dass die Geschäfte wieder anlaufen. Bei einem Nachweis atypischer BSE im Jahr 2019 in Brasilien war der Export nach China insgesamt 13 Tage lang ausgesetzt gewesen.
Die Volksrepublik ist aktuell der wichtigste Abnehmer von brasilianischem Rindfleisch auf dem globalen Markt. Laut Zahlen der Vereinigung der brasilianischen Rindfleischexporteure (ABIEC) gingen von den insgesamt 210’000 t Rindfleisch, die das südamerikanische Land allein im vorigen Monat ins Ausland geliefert hat, fast 58% nach China.


