Die Firma «Rotauf» stellt Jacken mit Bündner Wolle in der Schweiz her. Sie ist überzeugt: Nur das ist nachhaltig.
Eine Jacke, deren wärmende Wirkung auf Wolle von Bündner Schafen beruht. Und zwar aus der Schweiz und nicht wie fast alle Kleider, die hier getragen werden, aus dem Ausland. Solche Jacken stellt die Firma «Rotauf» her, die der Firma Flink Production GmbH gehört.
Keine bestimmte Schafrasse
Rotauf-Geschäftsführer Oliver Gross erklärt zur Wolle: «Die Schafwolle kommt ausschliesslich aus Graubünden. Es wird dabei keine bestimmte Schafrasse bevorzugt, da die Wolle nicht direkt auf der Haut aufliegt. Allerdings verwenden wir vor allem Wolle von Pro-Specie-Rara-Schafen, um einen Beitrag zum Erhalt von seltenen Nutztierrassen zu leisten.»
Verarbeitet wird die Wolle von der spezialisierten Firma Baur GmbH aus Dinkelsbühl (zwischen Nürnberg und München), die auch die Marke «Swisswool» besitzt. Pro Jacke braucht es rund 200 g Wollvlies, Rohwolle etwas mehr.
Genäht in Widnau SG
Entwickelt werden die Rotauf-Jacken in Chur. Genäht werden sie dann in Widnau SG von der Topa AG, bei einer der letzten Firmen, die das in der Schweiz noch können.
Warum in der Schweiz? Rotauf will nachhaltig produzieren, so verzichtet die Firma z.B. auf den Einsatz der giftigen Perfluorcarbone. Für die nachhaltige Produktion sind aber laut Gross auch viele soziale Aspekte wichtig. «Für uns war klar, dass wir nur bei einer Produktion in der Schweiz die völlige Kontrolle haben, dass die Arbeitszeiten eingehalten werden, Überstunden kompensiert werden und Löhne rechtzeitig gezahlt werden», so Gross.
Gerne auch Stoff aus CH
Gerne würde die Firma bezüglich Swissness noch weiter gehen als heute, wo die Stoffe und Reissverschlüsse für die Jacken zum Teil aus aller Welt kommen. Gross sagt dazu: «Wir versuchen immer mehr Materialien aus der Schweiz zu beziehen.»
Das Problem sei, dass das Know-how der Stoffproduktion in der Schweiz über die letzten Jahrzehnte stark abgenommen habe und nur noch wenige Firmen in der Schweiz Stoffe produzierten.
Neue Stoffe entwickeln
«Im Moment sind wir mit der Weberei Jenny Fabrics aus Ziegelbrücke SG und der Färberei Cilander aus Herisau AR dabei, neue Stoffe zu entwickeln, die ebenfalls in der Schweiz produziert werden», so Weber.
Das meistverkaufte Produkt von Rotauf ist die gletscherblaue Jacke (vgl. Bild) – es gibt sie aber auch in Schiefergrau, und Rotauf vertreibt auch andere Outdoor-Textilien wie Hosen und Mützen. Der Autor kann aus eigener Erfahrung bestätigen: Die Rotauf-Jacke ist wunderbar leicht und macht einfach Freude.
www.rotauf.ch