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«Bürogummi wird Bauer»: Ein Paukenschlag zum Schluss

Unter dem Motto «Bürogummi wird Bauer» hat Sebastian Hagenbuch sein zweites Lehrjahr in seiner Zweitausbildung als Landwirt in Angriff genommen. Er berichtet in seinem Blog regelmässig über seine Ausbildung.

Sebastian Hagenbuch |

 

Unter dem Motto «Bürogummi wird Bauer» hat Sebastian Hagenbuch sein zweites Lehrjahr in seiner Zweitausbildung als Landwirt in Angriff genommen. Er berichtet in seinem Blog regelmässig über seine Ausbildung.

Bevor wir Lehrlinge von der Liebegg in die als „Frühlingsferien“ getarnten zwei Wochen „Intensivarbeitslager auf dem Bauernhof“ entlassen wurden, ging nochmals ordentlich die Post ab. Die beiden Abschlussklassen verbrachten drei Tage auf einer Exkursion in Süddeutschland. Das Ziel der Organisatoren: Horizont erweitern, neue Eindrücke gewinnen, Schweizer Landwirtschaft in Relation zu derjenigen des nördlichen Nachbarlandes stellen und fachsimpeln über das Gesehene. Das Ziel der Teilnehmer: Nun ja, tagsüber ähnlich, aber mit zusätzlichen Nachtschichten in den Bars von Schwäbisch Hall.

Aber alles der Reihe nach. Bereits im Vorfeld konnte man erahnen, dass 30 Jungbauern in Deutschland etwas für Unruhe sorgen könnten, mussten wir doch alle 100 Franken Kaution für allfällige Schäden hinterlegen. Alles begann ruhig mit der Carfahrt nach Mannheim, wo wir die John Deere (ich weiss, Fendt ist geiler…) Werke besichtigen durften. Der Blick aus dem Fenster während der Carfahrt und spätestens die Führung durch die Traktoren-Werke führten uns vor Augen, was wir schon lange ahnten: In Deutschland sind andere Dimensionen an der Tagesordnung als in der Schweiz.

Blick über den Tellerrand

Noch am gleichen Tag besuchten wir die Landwirtschaftliche Schule Kupferzell und wurden über die Landwirtschaft im Gebiet Hohenlohe informiert, wo wir in den kommenden Tagen einige Vorzeigebetriebe besichtigen durften. Beeindruckt hat vor allem die Grösse und straffe Organisation und Effizienz der Betriebe. Natürlich ist es für uns Schweizer Bauern nicht direkt in der Praxis umsetzbar, wenn wir 300 ha Betriebe mit 200 Milchkühen anschauen. Dennoch waren die Eindrücke wertvoll. Ich finde es wichtig, dass man sich bewusst ist, dass nach nur 2 Stunden Carfahrt der Mikrokosmos Schweizer Landwirtschaft zu Ende ist und ein anderer Wind weht. Es wäre gefährlich, nur in dieser Schweizer Scheinwelt zu leben und die Entwicklungen im Rest der Welt ausser Acht zu lassen.

Der inoffizielle Teil

Ebenfalls wichtig war, was nach Feierabend passiert ist: Man lernt die Mitschüler nun einmal von einer ganz anderen Seite kennen, wenn man bis in die frühen Morgenstunden feiert und etwas zusammen erlebt. Solche Abende verbinden und es werden Geschichten geschrieben, die in Erinnerungen bleiben (seien sie nun rühmlich oder eher weniger). Trotz einer (oder zwei) ausgelassenen Nacht darf ich erwähnen, dass alle Lernenden ihre Kaution zurückerhalten haben. Jetzt beginnt der Schlussspurt: Noch einige wenige Wochen Schule, gefolgt von den Lehrabschlussprüfungen, und bereits schliesst sich wieder einmal wird ein Kapitel im Leben. Mindestens ein neues Kapitel beginnt praktisch im Anschluss, doch dazu mehr beim nächsten Blog.

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