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«Bürogummi wird Bauer»: Testosteron und Wahlfachwochen (2/2)

Unter dem Motto «Bürogummi wird Bauer» hat Sebastian Hagenbuch sein zweites Lehrjahr in seiner Zweitausbildung als Landwirt in Angriff genommen. Er berichtet in seinem Blog regelmässig über seine Ausbildung.

Sebastian Hagenbuch |

 

Unter dem Motto «Bürogummi wird Bauer» hat Sebastian Hagenbuch sein zweites Lehrjahr in seiner Zweitausbildung als Landwirt in Angriff genommen. Er berichtet in seinem Blog regelmässig über seine Ausbildung.

Nach einer intensiven Woche im Wald ging es in der Berufsschule schnurstracks mit einer weiteren praxisnahen Wahlfachwoche weiter: Handwerk und Reparaturen stand auf dem Programm – ein Wahlfach, dass mich vor allem daher reizte, weil ich in diesem Bereich meine grössten Defizite und daher mein grösstes Verbesserungspotential vermute.

Die Lehre soll ja ihrem Namen gerecht werden und mich dazu bringen, an meinen Schwächen zu arbeiten, was auch einigermassen befriedigend ist: Zu Beginn sind die Fortschritte immer relativ gross im Verhältnis zum Aufwand. Wenn es dann zu harzen beginnt, kann man sich ja immer noch auf seine Stärken besinnen und sich diesen wieder vermehrt widmen.

Leider fand ich weder auf dem Lehr-, noch auf dem elterlichen Betrieb eine passende Arbeit, und so ging ich den Kollegen beim Traktorservice, einer Stapler-Revision oder der Konstruktion für ein hydraulisch verstellbares Schwadtuch zur Hand. Diese Woche war zwar physisch weniger anstrengend, aber umso lehrreicher, standen den 10 Kursteilnehmern doch 2 kompetente Landmaschinenmechaniker mit Rat und Tat zur Seite. Man lernte zu improvisieren, Lösungen zu suchen, aus Vorhandenem das Beste zu machen und ich konnte persönlich etwas das Gespür für die ganzen Mechanik-Geschichten verfeinern.

Gespür statt Muskelkraft

Verfeinern ist der richtige Ausdruck, denn wer hier mit Muskelkraft anstatt Fingerspitzengefühl etwas forcieren wollte, kam nicht weit: Abgedrehte Schrauben, zerbrochene Bohrer oder herausgerissene Gewinde waren die Folge, was wiederum Flüche und bei Uneinsichtigen den Griff zu grösseren und stärkeren Werkzeugen auslöste. Die Situationen wendeten sich dadurch kaum zum Guten.

Meist lief aber alles rund, es entstanden schöne Konstruktionen und die grosse Motivation zeigte sich darin, dass jeweils 15 Minuten zu früh alle auf ihrem Posten und am Schweissen, zuschneiden, schleifen, schrauben oder lackieren waren. Auch wurde erfrischenderweise etwas an der Hierarchie gerüttelt: Schüler, die im Theorie-Unterricht jeweils nicht die besten Noten einfahren waren plötzlich begehrte Ratgeber und generell herrschte eine ehrlichere und lebhaftere Atmosphäre als im sterilen Klassenzimmer.

Jetzt geht es noch rund einen Monat weiter mit intensiven Schultagen, bevor dann der Frühling eintrudelt und die Arbeit auf dem Lehrbetrieb wieder die Hauptrolle spielen wird.

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