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Bundesrat: Einer von diesen düfte es werden

Die SVP-Spitze hat eine Vorauswahl getroffen. Sie will dem Parlament drei Namen aus verschiedenen Sprachregionen zur Auswahl geben. Folgende sieben Politiker stehen auf der Shortlist:

sda |

 

 

Die SVP-Spitze hat eine Vorauswahl getroffen. Sie will dem Parlament drei Namen aus verschiedenen Sprachregionen zur Auswahl geben. Folgende sieben Politiker stehen auf der Shortlist:

NORMAN GOBBI (TI): Die italienische Schweiz, die seit 1999 nicht mehr im Bundesrat vertreten ist, könnte dank Norman Gobbi einen Bundesratssitz erobern. Der für die Bundesratswahl zur SVP übergetretene Lega-Politiker machte im Sommer von sich reden, als er wegen der zunehmenden Zahl von Flüchtlingen eine Schliessung der Tessiner Grenze forderte. Gobbi ist ein Platz auf dem Ticket beinahe sicher, weil er als einziger Kandidat aus der italienischen Sprachregion angetreten ist. Gobbi bezeichnet sich selbst als «politisches Allrad-Fahrzeug». Er gilt mit 38 Jahren bereits als Schwergewicht in der Tessiner Regierung. Den Parlamentsbetrieb in Bern kennt Gobbi aus seiner kurzen Zeit als Nationalrat. Im Staatsrat ist er seit 2011 für Sicherheitsthemen zuständig.

OSKAR FREYSINGER (VS): Zum Walliser Staatsrat Oskar Freysinger passt, dass er sich bereits zwei Tage nach dem Erfolg seiner Partei bei den eidgenössischen Wahlen selbst als Kandidat ins Spiel gebracht hat. Doch der erfahrene Politiker polarisiert. Auch mit der eigenen Partei ging Freysinger schon mal hart ins Gericht, etwa als diese in einem Gegenprojekt zum Lehrplan 21 mehr Mundart, weniger Fremdsprachen und eine Rückkehr zur «Schnürlischrift» propagierte. Freysinger machte zudem als Islamkritiker von sich reden. So setzte er sich sowohl für das Minarettverbot als auch für ein Verschleierungsverbot ein. Im Staatsrat zeigte sich Freysinger nach anfänglichen Schwierigkeiten konzilianter. Sollte er in den Bundesrat gewählt werden, wolle er auch da auf Kollegialität und Zusammenarbeit setzen.

GUY PARMELIN (VD): Aus der Westschweiz tritt zudem Nationalrat Guy Parmelin an. Für den Bundesrat interessierte er sich hingegen bereits vor vier Jahren, musste aber seinem Freiburger Parteikollegen Jean-François Rime den Vortritt lassen. Der gutmütige Waadtländer hat seine Positionen während der bisher zwölf Jahre im Nationalrat verhärtet und liegt heute auf der Blocher-Linie der SVP. Der 56-Jährige Nationalrat zeigt sich bereit, das SVP-Programm im Bundesrat «entschlossen zu verteidigen». Der Landwirt und Weinbauer aus Bursins im Waadtländer La Côte betont jedoch, das Kollegialitätsprinzip zu achten. Am meisten interessieren ihn die Altersvorsorge, die Energie-, die Migrations- und Sicherheitspolitik sowie die internationalen Beziehungen. Im Falle einer Wahl würde Parmelin gerne das Innendepartement übernehmen, dem derzeit Alain Berset (SP) vorsteht.

HEINZ BRAND (GR): Der Bündner Nationalrat Heinz Brand wird seit Wochen als Kronfavorit gehandelt. Er hatte schon vor anderthalb Jahren in einem Interview laut über das Regierungsamt nachgedacht. Brand ist mit 60 Jahren der älteste der SVP-Kandidaten. Der umgängliche Migrationsexperte gilt im Parlament als mehrheitsfähig, fiel aber zuletzt mit extremen Positionen auf. Der langjährige Chef der Bündner Fremdenpolizei hat seit vielen Jahren das Image eines Asyl-Hardliners und politisiert auf Parteilinie. Neben der Migration ist das Gesundheitswesen Brands zweites Schwerpunktgebiet. Der Prättigauer gilt auch als ein valabler Vertreter für die italienischsprachige Schweiz, da seine Frau aus dem italienischsprachigen Bündner Südtal Misox stammt und vertiefte familiäre Bindungen in die italienische Schweiz bestehen.

ALBERT RÖSTI (BE) (die Kandidatur wurde von der Berner SVP zurückgezogen. Red.): Der Berner Nationalrat Albert Rösti ist eine feste Grösse innerhalb der SVP - schliesslich führte er die Partei in diesem Herbst zum Sieg bei den Nationalratswahlen. Er hat aber das Handicap, dass sein Kanton bereits doppelt in der Regierung vertreten ist. Rösti politisiert weitgehend auf Parteilinie, wie sein Profil auf der Onlineplattform Smartvote zeigt. Er setzte sich an vorderster Front für die Zuwanderungsinitiative ein und ist Präsident der atomfreundlichen Aktion für eine vernünftige Energiepolitik Schweiz (AVES). Der zweifache Vater ist auch Gemeindepräsident der 6000-Seelen-Gemeinde Uetendorf bei Thun und bietet seine Dienstleistungen im «Büro Dr. Rösti GmbH» an. Er berät Wirtschaftsvertreter und Politiker vornehmlich in den Bereichen Energie, Raumplanung, Umwelt und Agrarwirtschaft.

THOMAS AESCHI (ZG): Thomas Aeschi ist mit 36 Jahren der jüngste der SVP-Bundesratskandidaten. Der Zuger Nationalrat verkörpert die neue Generation von SVP-Politikern, die sich weltoffen, intellektuell und dynamisch geben. Sein politisches Erweckungserlebnis war die EWR-Abstimmung im Jahr 1992. Aeschi war damals 13 Jahre alt. Später studierte der heutige Unternehmensberater in Malaysia, Tel Aviv, St. Gallen und Harvard. 2009 trat er der SVP bei und legte eine Blitzkarriere hin, zuerst im Kanton, ab 2011 als Nationalrat auf Bundesebene. Aeschi glaubt nicht, dass die EU die bilateralen Verträge kündigen wird, wenn die Schweiz die Personenfreizügigkeit einschränkt. Diese böten der EU zu viele Vorteile, sagte er der sda.

RES SCHMID (NW): Der Nidwaldner Bildungsdirektor Res Schmid könnte der erste Bundesrat seines Kantons werden. Der 57-jährige ehemalige Jet-Pilot gehört zu den Nidwaldner SVP-Politikern der ersten Stunde. Er sieht sich selber nicht als Hardliner, sondern als Brückenbauer. Er glaube, mit seinem Wissen und seiner Führungserfahrung zur Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen, denen die Schweiz gegenüberstehe, beitragen zu können, sagte er der sda. Trotzdem scheut er die Auseinandersetzung nicht, wie er im Sprachenstreit bewies: In den Westschweizer Medien verteidigte er seine Absicht, in den Nidwaldner Schulen den Französischunterricht auf die Oberstufe zu konzentrieren. Bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative möchte Schmid die bilateralen Verträge so weit wie möglich verteidigen. Noch wichtiger ist für ihn aber, dass der Volkswille umgesetzt wird.

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