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Bundesrat verteidigt Milchfreihandel

Bundesrat Johann Schneider-Ammann diskutierte mit Emmentaler Bauern die Auswirkungen der Agrarpolitik 2014–2017 (AP 14–17) und eines möglichen Milchfreihandels. Man war höflich, aber Differenzen blieben.

Samuel Krähenbühl |

 

 

Bundesrat Johann Schneider-Ammann diskutierte mit Emmentaler Bauern die Auswirkungen der Agrarpolitik 2014–2017 (AP 14–17) und eines möglichen Milchfreihandels. Man war höflich, aber Differenzen blieben.

Einen ganzen Nachmittag nahm sich Bundesrat Schneider-Ammann Zeit, um mit einer Gruppe Bauern  in Schüpbach BE über ihre und seine Sicht der Landwirtschaftspolitik zu diskutieren. Gegen Abend war auch die Presse  eingeladen, um das Treffen auf dem Hof von Fritz und Barbara Wüthrich medial abzurunden. 

Sechs Unternehmer

«Es interessiert mich, wie man die AP umsetzen kann. Das kann man nirgends besser hören, als wenn man zu den Betroffenen geht», begründete der Magistrat sein Treffen mit sechs Emmentaler «Unternehmern». Er lege Wert auf den Ausdruck «Unternehmer», fügte er an. Ins Emmental sei er gekommen, weil dort die Landwirtschaft tierintensiv sei. «Diese Bauern wollen Produzenten sein und intensive Landwirtschaft betreiben», betonte er. Man habe Kostenfragen, Bürokratie und schliesslich auch Fragen der Marktöffnung diskutiert. 

Und hier sei das Gespräch auch auf die Liberalisierung des Milchmarktes mit der EU gekommen.  Ein Auftun sei nötig und sei wichtig. Er habe den Herren der Landwirtschaft in Erinnerung gerufen, dass die Schweiz jeden zweiten Schweizer Franken in der Internationalität verdienen. Insgesamt müsse das Land entsprechend offen bleiben. Wenn man aus irgendeinem Grund zur Öffnung gezwungen würde, wäre die Herausforderung noch grösser.

Hat Kleinbetrieb Chance?

«Reichen 150 Millionen für die Grünlandbeiträge zur Abfederung? Und hat ein Kleinbetrieb im Emmental noch eine Chance?», wollte darauf hin einer der anwesenden Bauern wissen. Immerhin würde der Milchpreis beim Milchfreihandel um 17 Rp./kg auf EU-Niveau sinken.

Ob denn der Bericht zur Öffnung der weissen Linie denn überhaupt schon publiziert sei, fragte der einen Moment etwas ratlos scheinende Bundesrat seine zahlreich anwesenden Mitarbeiter. Bernard Lehmann, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), bejahte und sprang ein. Die 150 Millionen kämen zu den 310 Millionen, welche heute für die Verkäsungszulage bezahlt würden, dazu.  Wenn man den Milchpreis theoretisch um 17 Rp./kg senken würde, wären es dann eben doch nur 3 Rp./kg weniger, so Lehmann.

Bauer Fritz Wüthrich, der selber silofreie Käsereimilch für eine Emmentaler-Käserei produziert, vermochte dies nicht zu überzeugen. Denn der Wegfall der Verkäsungszulage zu Gunsten von höheren Grünlandbeiträgen wäre in seinen Augen problematisch. «Ohne die Verkäsungszulage von 15 Rp./kg kann unsere Käserei nicht überleben», sagte er im individuellen Gespräch nach dem «Point de Presse».

 

10–15 % weniger

Fritz Wüthrich hat einen 16 ha grossen Betrieb. Im Milchviehstall melken er und sein Kollege in einer Betriebszweiggemeinschaft 39 RH- und Holsteinkühe und produzieren 280000 kg silofreie Käsereimilch.  Auf die Frage, wie viel Direktzahlungen er mit der AP 14–17 verliere, meinte er: «Dank den Übergangsbeiträgen wird es etwas abgefedert: Die Direktzahlungen gehen im Bereich von 10 bis 15% zurück.» 

 

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