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«Bundesrat will Kulturlandschaften wegsparen»

Der Bundesrat will ein Sparpaket aufgleisen. Von den Massnahmen könnten auch die Landschaftsqualitätsbeiträge betroffen sein. Für die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) ist das ein No-go.

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Ende Januar hat der Bundesrat das Entlastungspaket 2027 in die Vernehmlassung geschickt. Die Vorlage soll den Bundeshaushalt ab 2027 um 2,7 bis 3,6 Milliarden Franken entlasten und wieder ins Gleichgewicht bringen. Mehr als die Hälfte der insgesamt 59 vorgeschlagenen Massnahmen bedingt eine Gesetzesänderung. Die Bereinigung des Bundeshaushalts soll mehrheitlich ausgabenseitig erfolgen.

Gegen das Sparpaket gibt es von allen Seiten grossen Widerstand – so auch vonseiten der Landschaftsschützer. Betroffen sind auch Direktzahlungselemente in der Landwirtschaft. Im Visier hat der Bundesrat die Landschaftsqualitätsbeiträge, die bei der Agrarpolitik 2014–17 eingeführt wurden. Seit der Einführung werden sie zu 90 % vom Bund und zu 10 % von den Kantonen finanziert. Die Kantone sollen künftig 50 % der Beiträge übernehmen. So will der Bund pro Jahr 65 Millionen Franken einsparen. Eine Anpassung bedingt eine Gesetzesänderung.

«Einkommen der Bauern sinken»

Diese Sparmassnahme kommt bei der Stiftung Landschaftsschutz gar nicht gut an. «Faktisch bedeutet dies das Ende der Landschaftsqualitätsbeiträge, weil die Kantone Beiträge in der nötigen Höhe nicht stemmen können», warnt sie. Die Beiträge würden gezielt die Leistungen der Landwirte für die Pflege charakteristischer Kulturlandschaften unterstützen: «Von den Waldweiden im Jura über die Terrassenlandschaften in den Alpen bis zu den Kastanienselven im Tessin.» Die Förderung der Landschaftsvielfalt und die Stärkung des regionalen Landschaftscharakters seien wichtige Zielsetzungen des behördenverbindlichen Landschaftskonzepts Schweiz.

Durch die Reduktion des Direktzahlungskredits (–65 Mio. Fr.) würden ausserdem die Einkommen in der Landwirtschaft sinken, warnt die Stiftung Landschaftsschutz. «Besonders davon betroffen ist die Landwirtschaft im Berggebiet, da Betriebe im Berggebiet und die Alpwirtschaft überdurchschnittlich von Vernetzungs- und Landschaftsqualitätsbeiträgen profitieren», schreibt die Stiftung in ihrer Stellungnahme.

Kein Geld für Fonds Landschaft Schweiz

Nicht nur bei den Landschaftsqualitätsbeiträgen will der Bundesrat sparen, sondern auch beim Fonds Landschaft Schweiz (FLS). Die jährlichen Fondseinlagen von 4,9 Millionen Franken sollen ab 2027 wegfallen. Die Organisation müsste ihre Tätigkeit einstellen. Der FLS fördert die Erhaltung, Aufwertung und Wiederherstellung von traditionellen Kulturlandschaften in allen Landesregionen.

1991 war der FLS als Geschenk des Parlaments an die Schweizer Bevölkerung zum 700-Jahr-Jubiläum der Eidgenossenschaft eingerichtet worden. «Seither ermöglichte er über 2’500 lokale und regionale Projekte», schreibt die Stiftung Landschaftsschutz. Ohne die Fondsgelder würden wichtige Massnahmen zur Pflege einmaliger Landschaften in der Schweiz wegfallen – mit negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft in den Randregionen und den Tourismus, warnt die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL).

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Freidenker | 09.04.2025

    Am richtigen Ort gespart !



    Landschaftsqualität, was ist das ?



    Was kann ein Besitzer von Gebietsflächen, welche geologisch gewachsen, von der Natur geformt und von Ur-Generationen verändert (z.B. Trockenmauern, Terrassierung, Rodungen usw. ) dafür; dass solche den Landschaftsschützern gefallen, Schutz gefordert und Steuergelder verlangt werden ??



    Wichtiger wäre; das System der Direktzahlungsberechtigung zu überdenken, Vernetzungen hin oder her, es wäre den Bergbetrieben, wie Klein- und Mittelbetrieben mehr gedient.

  • Andreas Willy Rothenbühler Chironico | 09.04.2025

    Bitte eine Liste sämtlicher Projekte, mit genauem Geldbetrag.


    Wer hat genau wie viel Geld erhalten?


    Wie sieht das Projekt heute aus, mit Fotodokumentation.


    Der Nationalfonds verteilt ja eine Milliarde für die Forschung ( pro Jahr )


    Also machen wir eine seriöse Recherche.


    Dann wissen wir Bescheid.


    Vielleicht kommt heraus, 700 Jahre sind genug, treten wir der EU bei.

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