/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Bundesrat will Wolf nicht stärker bejagen

Die Kantone sollen vorderhand nicht mehr Kompetenzen erhalten, um Abschüsse von Wölfen zu bewilligen. Dieser Meinung ist der Bundesrat. Er lehnt entsprechende Pläne der zuständigen Ständeratskommission ab.

blu/sda |

Die Umwelt-, Raumplanungs- und Energiekommission des Ständerats (Urek-S) fordert mit einer Motion «eine regional differenzierte Bestandesregulierung mit weniger Bürokratie» .

Schwellenwerte definieren

Die Wolfspopulation in der Schweiz ist in den letzten 12 Jahren exponentiell gewachsen, mit schwerwiegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen für die betroffenen Regionen, argumentiert die Ratsmehrheit. Die aktuellen Rechtsgrundlagen würden nicht ausreichen. Die Motion fordert eine  regional differenzierte Bestandesregulierung. Erreichen Regionen bestimmte Schwellenwerte hinsichtlich Population, soll der Wolf im Rahmen bestimmter Abschussquoten, die der Bund nach Anhörung der jeweiligen Kantone festlegt, bejagt werden können. Schonzeiten sollen regelmässig geprüft und festgelegt werden.

Neben der stärkeren Regulierung soll der Bundesrat prüfen, ob die Kantone wolfsfreie Zonen bestimmen können. Zudem soll die sich die Schweiz weiterhin dafür einsetzen, den Schutzstatus auf «geschützt» zu senken .  Diese Position sei weiterhin aktiv zu vertreten, fordert der Vorstoss.

Zuerst Wirkung abwarten

Der Bundesrat lehnt die Forderungen ab, wie er in seiner am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme zum Vorstoss schreibt. Die angepassten Bestimmungen sollten ihre Wirkung entfalten, bevor weitere Anpassungen geprüft werden. «Sollten die Ziele der revidierten rechtlichen Grundlagen nicht erreicht werden können, wird der Bundesrat zu gegebener Zeit zusätzliche Massnahmen prüfen.»

Offen ist der Bundesrat jedoch dafür, den Schutz des Wolfs im Rahmen der Berner Konvention von «streng geschützt» auf «geschützt» herabzustufen. Diesen Antrag hatte die Schweiz bereits 2022 ohne Erfolg gestellt.  Ende September sprachen sich die Mitgliedstaaten der EU ebenfalls für eine Lockerung des Wolfsschutzes aus. Ziel ist ebenfalls eine Herabstufung von «streng geschützt» auf «geschützt». Die Schweiz werde diesen Antrag unterstützen, so der Bundesrat.

Revidiertes Jagdgesetz gibt mehr Spielraum

Das im Dezember 2022 revidierte Jagdgesetz ist laut dem Bundesrat jedoch mit beiden Schutzstatus des Wolfs vereinbar. Die Revision ermöglicht den Kantonen, unter bestimmten Bedingungen proaktiv in die Wolfsbestände einzugreifen.

Dadurch haben die Kantone einen grösseren Handlungsspielraum bei der Regulierung und können bereits tätig werden, bevor es zu Schäden oder zu schadenstiftendem Verhalten von Wölfen kommt. Der Bundesrat geht davon aus, dass die Wölfe durch die präventive Regulierung wieder scheuer werden, wie er schreibt.

Eine Annahme der Motion würde eine neuerliche Anpassung des erst vor Kurzem geänderten Jagdgesetzes bedingen. Der Ständerat debattiert in Kürze darüber.

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Lässt Ihr Trockenfutter produzieren?

    • Ja, aus Gras:
      6.38%
    • Ja, aus Mais:
      9.4%
    • Ja, aus Gras und Mais:
      9.06%
    • Nein:
      75.17%

    Teilnehmer insgesamt: 1192

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?