Unter dem Motto «Wir haben es satt» sind in Berlin zehntausende Menschen für eine Wende in der Agrarpolitik auf die Strasse gegangen. Gemäss den Organisatoren nahmen mehr als 33'000 Menschen an der Demonstration teil.
Zu sehen waren 160 Traktoren, die teilweise einen stundenlangen Weg nach Berlin auf sich genommen hatten. Auffällig viele junge Bauern in Begleitung ihrer Freundinnen oder jüngere Bäuerinnen in Begleitung ihres Freundes waren auf den Gefährten zu sehen. Ihnen wurde vom Publikum, das die Strassenränder säumte, zugejubelt und geklatscht. An der Demo waren eindeutig mehr Frauen als Männer zugegen. Auch zahlreiche Eltern mit Kindern schauten dem Treiben zu. Gruppen von jungen Männern sah man dagegen später biertrinkend und gröhlend an der Messe «Grüne Woche».
Themen an der Demo:
- gegen Glyphosat, Monsanto, Bundesagrarminister Christian Schmidt, der sich in Brüssel für die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat ausgesprochen hatte
- für eine bäuerliche Landwirtschaft / Bauernhöfe statt sogenannte Tierfabriken oder Investoren, die Land kaufen und die Betriebe nicht selbst führen (vor allem in Ostdeutschland stark zunehmend)
- für den Biolandbau: z. B. hatte es gleich mehrere Wagen von der Bio-Molkerei in Bauernhand
- für bessere Arbeitsbedingungen für die landwirtschaftlichen Angestellten
- für Regeln im Milchmarkt (Mengensteuerung, Anreize fürs Senken der Menge)
- für generell faire Produzentenpreise
- gegen Lebensmittelverschwendung
- für mehr Tierwohl: Auslauf für Schweine, Hühner und Rinder, gegen die Tötung von Eintagsküken
- für den Veganismus (auf keinem Traktor, aber im Publikum waren Plakate zu sehen)