Im Wettstreit der Fastfood-Giganten stand Burger King stets im Schatten von McDonald's. Die US-Kette zählt aber immerhin mehr als 13'000 Restaurants in 95 Ländern. Diese Tage ist es 60 Jahre her, dass in Miami die ersten Hackfleischscheiben auf dem Grill eines Burger-King-Restaurants brutzelten.
Genau genommen beginnt die Geschichte von Burger King bereits 1953, als sich die Geschäftsleute Keith Kramer und Matthew Burns vom McDonald's-Konzept inspirieren liessen und in Jacksonville im Bundesstaat Florida ein Schnellrestaurant mit dem Namen Insta-Burger King gründeten. Auf der offiziellen Website von Burger King fehlt dieser Prolog zur Unternehmenshistorie, die dort direkt mit James McLamore und David Edgerton beginnt.
McLamore und Edgerton eröffneten als Franchisenehmer die Filiale in Miami, übernahmen das Unternehmen und verkürzten den Namen auf Burger King. Das Menü war in der Anfangszeit übersichtlich, neben Hamburgern und Pommes gab es Limonaden und Milchshakes.
Ab 1957 verkaufte Burger King dann seinen Whopper, der zum Vorzeigehamburger des Unternehmens avancierte. Als der US-Lebensmittelkonzern Pillsbury die Kette 1967 übernahm, hatte Burger King bereits 274 Filialen mit rund 8000 Angestellten.
Fusion mit Tim Hortons angestrebt
In der Folge expandierte der Hamburgerbrater international, der erste Ableger in Europa eröffnete 1975 in Madrid. Durch Übernahmen und Zusammenschlüsse wechselte die Fast-Food-Kette mehrfach den Besitzer, ehe Burger King im Mai 2006 in New York an die Börse ging.
Schwierigkeiten während der Wirtschafts- und Finanzkrise führten vier Jahre später zum Kauf durch die brasilianische Investmentfirma 3G Capital, die das Unternehmen für eine Restrukturierung zwei Jahre von der Börse nahm.
Das jüngste Kapitel der turbulenten Unternehmensgeschichte begann im August, als Burger King die Übernahme der kanadischen Kaffee- und Donutkette Tim Hortons ankündigte. Durch den gut 11 Milliarden Dollar schweren Deal würde die drittgrösste Fastfood-Gruppe der Welt entstehen. Noch steht die Billigung durch die kanadischen Wettbewerbsbehörden aber aus. Das Gemeinschaftsunternehmen hätte mehr als 18'000 Filialen in einhundert Ländern. Beide Marken sollen bestehen bleiben, der Firmensitz allerdings von Miami nach Kanada verlegt werden.
Kritiker werfen den Burger-King-Besitzern vor, mit dem Umzug vor allem Steuern sparen zu wollen. Die Unternehmenssteuer in Kanada beträgt 15 Prozent, in den USA fallen 35 Prozent an. Der demokratische Senator Sherrod Brown rief gar zu einem Boykott von Burger King auf, als die Übernahmepläne bekannt wurden.
Burger King hält dagegen, dass Kanada der grösste Markt des fusionierten Unternehmens mit den meisten Filialen sein werde. Ausserdem erwarte das Unternehmen unterm Strich keine bedeutenden Steuerersparnisse. «Bei dieser Transaktion geht es nicht um Steuersätze, sondern um Wachstum», sagte Burger-King-Chef Dan Schwartz, der im Sommer 2013 mit erst Anfang 30 an die Unternehmensspitze gerückt war.
Franchisesystem und seine Risiken
Von den mehr als 13'000 Burger Kings weltweit wurden zuletzt nur etwa 50 vom Unternehmen selbst betrieben. Die Fast-Food-Kette funktioniert nach dem Franchiseprinzip, bei der Geschäftsleute Filialen selbständig führen und die Marke gegen eine Gebühr nutzen dürfen.
In Deutschland stand Burger King dadurch unlängst negativ in den Schlagzeilen, als das Unternehmen seinem grössten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko wegen Verstössen gegen die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter und angeblichen Hygienemängeln kündigte. 89 Filialen mit rund 3000 Angestellten werden aufgrund der Vertragsauflösung geschlossen, weil Yi-Ko die Nutzung von Firmenlogo, Produktnamen, Arbeitskleidung und Aussenwerbung gerichtlich verboten wurde.
Wie stark der Skandal um den grössten Burger-King-Franchisenehmer in Deutschland auch auf das Image der Fastfood-Kette in die Schweiz ausstrahlt, ist unklar. In den Schweizer Medien hat der Fall jedenfalls keine grosse Aufmerksamkeit bekommen.
Burger-King-Filialen gibt es in der Schweiz derzeit 34. Der Einstieg in den hiesigen Markt gestaltete sich für das Unternehmen indes schwierig. Das erste Burger-King-Restaurant wurde 1981 in Lugano eröffnet. Allerdings stellte sich nicht in allen der in den 1980er-Jahren eröffneten Filialen der Erfolg ein.
So wurden aus Rentabilitätsgründen immer wieder auch Restaurants in der Schweiz geschlossen, und um die Jahrtausendwende war der Konzern gerade noch mit zwei Restaurants in Genf und einem in Lugano präsent