/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

BVD-Fälle: Konsequenzen gefordert

Anfang August gab es auf zwei Urner Alpen BVD-Verdacht. Ein Massentest bei allen Rindern dieser Alpen erfolgte erst Wochen später. Der Urner Landrat Alois Arnold-Fassbind (SVP) fordert personelle Konsequenzen.

 

 

Anfang August gab es auf zwei Urner Alpen BVD-Verdacht. Ein Massentest bei allen Rindern dieser Alpen erfolgte erst Wochen später. Der Urner Landrat Alois Arnold-Fassbind (SVP) fordert personelle Konsequenzen.

Am 8. August beziehungsweise am 4. August wurden auf den zwei Alpen Fiseten und Alplen im Kanton Uri nahe des Klausenpasses bei Abortuntersuchungen jeweils nicht erklärbare positive BVD-Antikörperbefund beim Muttertier festgestellt. Ein Speziallabor bestätigte am 23. August den BVD-Befund.

Ausser Kontrolle geraten

Am 12. September wurden auf Fiseten und am 14. September auf Alplen weitere BVD-Antikörper-positive Tiere gefunden. Daraufhin beschloss der Veterinärdienst der Urkantone, sämtliche Rinder der beiden Alpen auf BVD-Antigen zu untersuchen und die trächtigen Rinder zudem unter Verbringungssperre zu stellen.

Das zögerliche Verhalten seitens der Behörden wird nun scharf kritisiert. Das Laboratorium der Urkantone habe viel zu lange mit der Bekämpfung zugewartet, bis das ganze ausser Kontrolle geraten sei, hält Landrat Arnold-Fassbind in seiner Motion fest. Die Tiere seien schon fast drei Wochen von den Alpen Zuhause gewesen, bis die Verantwortlichen gehandelt hätten. Insgesamt habe es sechs Wochen gedauert, bis sämtliche Tiere getestet wurden. 

«Gravierende Fehlentscheide»

«Aus meiner Sicht hätte dringend, noch während der Alpzeit, jeder Tierhalter der betreffenden 2 Alpen (Fiseten 550 Rinder und Alplen 300 Rinder) schriftlich vor Alpabzug informiert werden müssen», schreibt der Landrat. Es gebe Tierhalter, die bereits Rinder verkauft hätten, weil sie vom BVD-Verdacht, der Anfang August festgestellt worden sei, noch überhaupt nichts gewusst hätten. 

Für ihn ist klar: Spätestens bei der Rückkehr der Tiere von der Alp hätten alle auf den BVD-Virus getestet werden müssen. Laut Arnold sind mittlerweile auch 250 Rinder aus den Kantonen Luzern und Glarus unter Verdacht (laut Labor sind es lediglich 180). Insgesamt sieht er «gravierende Fehlentscheide» im Veterinärdienst. 

Ende Monat soll weiter informiert werden

Landrat und Landwirt Arnold-Fassbind fordert eine Untersuchung und personelle Konsequenzen beim Labor der Urkantone. Zudem sollen in Zukunft solche Fälle jedem Tierhalter und dem Amt für Landwirtschaft sofort schriftlich gemeldet werden. Arnold-Fassbind sömmerte 24 Rinder auf der Alp Fiseten. Erst am 28. September erfuhr er von BVD-Fällen auf dieser Alp. Mitunterzeichnet hat die Motion Hans Gisler aus Schattdorf UR. 

Der Massenauftrag für die Beprobung der betroffenen Rinder wurde am 21. September 2017 in Auftrag gegeben, als aufgrund der aufgearbeiteten Tierverkehrsmeldungen in der Tierverkehrsdatenbank (TVD) der Standort der Tiere ermittelt war. Seither laufen diese auf Hochtouren, teilte der Veterinärdienst der Urkantone (VDU) in einer Mitteilung fest. Es handelt sich um eine Verdachtsabklärung. Ein direkter Virusnachweis wurde bis jetzt nicht gefunden. Ende Oktober oder Anfang November sollen die betroffenen Tierhalter über weitere Massnahmen informiert werden.

 

BVD

BVD ist eine viral (= durch ein Virus verursachte) bedingte Durchfallerkrankung. Während der Grossteil der BVD-Infektionen symptomlos, d.h. vom Landwirt unbemerkt abläuft, erkranken einige Tiere schwer an Durchfall, Fieber, Nasen- und Augenausfluss sowie Erosionen (nässende Substanzverluste) am Flotzmaul. Betroffen sind Wiederkäuer, hauptsächlich Rinder, aber auch Schafe oder Ziegen, die mit infizierten Rindern in Kontakt kommen, können erkranken. Unter besonderen Bedingungen erkranken die Tiere an der tödlichen Schleimhautform der BVD, der sogenannten Mukosa Dese Ase (MD). Diese tritt ausschliesslich bei persistent infizierten Tieren auf, bei Tieren also, die das BVD Virus lebenslang in sich tragen und ausscheiden. blu

 


    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Wer macht die Büroarbeiten für den Hof?

    • Hauptsächlich der Mann:
      47.44%
    • Hauptsächlich die Frau:
      35.26%
    • Beide zusammen:
      8.33%
    • Ist nicht klar geregelt:
      8.97%

    Teilnehmer insgesamt: 312

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?