An der Delegiertenversammlung von Swissherdbook Freiburg am Donnerstag in Tentlingen gab das Thema BVD Anlass für Gesprächsstoff. Die Lage sei ernst, aber nicht katastrophal, erklärte der Kantonstierarzt den Delegierten.
Zum Thema sagte Roland Rothenbühler, Präsident von Swissherdbook Freiburg: «Dass gewisse Züchter nicht davor zurückschrecken, mit offenbar unrichtigen Angaben BVD-bedingte Betriebssperren zu umgehen, ist nicht akzeptabel. Dies gefährdet andere Bestände und stört nachhaltig das Vertrauen vieler Aussteller.» Es sei eine breit abgestützte Arbeitsgruppe gebildet worden, die die weiteren Massnahmen diskutieren will.
Auch Markus Gerber, Präsident von Swissherdbook, weist darauf hin, dass im ASR-Reglement Bestimmungen enthalten seien, die eine Sanktionierung möglich machten. Der stellvertretende Freiburger Kantonstierarzt Michael Schmidt sprach von «einer ernsten, aber nicht katastrophalen» Situation. Während in den Sanierungsjahren 2008 jeder 8. Betrieb BVD-Träger im Stall hatte und 60% aller Tiere Antikörper aufwiesen, seien dies derzeit im Kanton Freiburg 2%. Aktuell sind 24 Betriebe gesperrt und 31 sind mit einem Verstellverbot belegt. Er gebe aber jetzt keine weitere Auskunft, da es sich um ein laufendes Verfahren handle, das womöglich für Betroffene strafrechtliche Folgen nach sich ziehe.
Was ist BVD?
Bovine Virusdiarrhoe (BVD) ist eine Viruskrankheit, die vor allem Rinder, dann aber auch andere Wiederkäuer (Schafe, Ziegen, Wildwiederkäuer) befällt. Kälber, die sich im Mutterleib mit BVD-Viren anstecken, können persistent infizierte sogenannte PI-Tiere werden. Sie streuen lebenslang BVD-Viren und stellen daher die Hauptansteckungsquelle dar.