Die Ausbrüche der bovinen Viruserkrankung (BVD) auf den beiden Urner Alpen Fiseten und Alplen vom August 2017 sind weiter abgeklärt worden. Die Ursache ist noch unklar.
Die ersten Tests nach der Suche des Virusausscheiders sind abgeschlossen, wie das Laboratorium der Urkantone heute mitteilte. Bisher wurde noch kein "Täter-Rind" gefunden, dass die Krankheit verbreitet hatte.
Keine dauerhaften Virussauscheider
Getestet wurden 591 Rinder, die auf den betroffenen Urner Alpen Fiseten und Alplen gesömmert worden waren. Weitere 180 Rinder der entsprechenden Alpen wurde durch andere Veterinärdienste getestet.
Sämtliche der getesteten Rinder sind keine dauerhaften Virussauscheider und somit nicht infektiös. Laut dem Laboratorium liegt der Fokus nun bei den anstehenden Abkalbungen. Die tragenden Rinder müssen kontrolliert abkalben und die Kälber sofort auf BVD getestet werden.
Behörden in der Kritik
Am 8. August beziehungsweise am 4. August wurden auf den zwei Alpen Fiseten und Alplen im Kanton Uri nahe des Klausenpasses bei Abortuntersuchungen jeweils nicht erklärbare positive BVD-Antikörperbefund beim Muttertier festgestellt. Ein Speziallabor bestätigte am 23. August den BVD-Befund.
Am 12. September wurden auf Fiseten und am 14. September auf Alplen weitere BVD-Antikörper-positive Tiere gefunden. Daraufhin beschloss der Veterinärdienst der Urkantone, sämtliche Rinder der beiden Alpen auf BVD-Antigen zu untersuchen und die trächtigen Rinder zudem unter Verbringungssperre zu stellen.
Das zögerliche Verhalten seitens der Behörden wurde scharf kritisiert. Das Laboratorium der Urkantone habe viel zu lange mit der Bekämpfung zugewartet, bis das ganze ausser Kontrolle geraten sei, hält Landrat Arnold-Fassbind in seiner Motion fest. Die Tiere seien schon fast drei Wochen von den Alpen Zuhause gewesen, bis die Verantwortlichen gehandelt hätten. Insgesamt habe es sechs Wochen gedauert, bis sämtliche Tiere getestet wurden.