Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) arbeitet zurzeit mit Banken an der Identifikation der systemkritischen Rechenzentren etwa für den Zahlungsverkehr. So soll sichergestellt werden, dass diese bei einem Blackout weiterlaufen.
«Das ist weniger trivial, als es vielleicht klingt», sagte Kurt Rohrbach, Delegierter für die wirtschaftliche Landesversorgung, in einem am Samstag veröffentlichten Interview im der «Schweiz am Wochenende». Die Arbeitsgruppe, in der auch die Nationalbank dabei ist, komme gut voran.
Energieintensiver als die Landwirtschaft
Dass bisher nicht bekannt sei, welche Rechenzentren im Notfall weiterlaufen müssen, sei kein Versäumnis des BWL: «Bereits im September 2021 hat die wirtschaftliche Landesversorgung zusammen mit der Stromwirtschaft und dem damaligen Bundespräsidenten Guy Parmelin in Videos auf die Folgen einer Strommangellage hingewiesen. Das Interesse war gleich null. Bei den Medien ebenso wie bei der Wirtschaft.» Erst wenn eine tatsächliche Mangellage drohe, bringe man die Akteure an einen Tisch.
Wie der Pressedienst Keystone-SDA kürzlich mitteilte haben Schweizer Rechenzentren zuletzt vier Prozent des im Land verwendeten Stroms verbraucht. Das sind 2,3 Prozentpunkte mehr als bei der Landwirtschaft und beim Gartenbau.