Der Landtechnikhersteller Case IH ist von der Pariser Landtechnikmesse SIMA mit einer Innovationsmedaille in Bronze für sein System zur elektrischen Unkrautbekämpfung ausgezeichnet worden.
Wie das Unternehmen vergangene Woche mitteilte, ergänzt das unter dem Namen „XPower“ vermarktete System das Portfolio für die Präzisionslandwirtschaft und ermöglicht eine effiziente Bekämpfung von Unkräutern mit elektrischem Strom.
Laut dem verantwortlichen Produktmanager bei Case IH, Maxime Rocaboy, ist das neue Verfahren den chemischen Anwendungen „mindestens ebenbürtig und gleichzeitig effizienter, ökonomischer und praktischer“. Zudem sei es für die Kulturpflanzen schonender als mechanische Verfahren. Da kein Eingriff in den Boden erfolge, würden ausserdem Unkrautsamen nicht zur Keimung angeregt und auch Erosion verhindert. Der Einsatz von Strom sei darüber hinaus sicherer und preiswerter als etwa die Anwendung von Abflämmtechnik, so Rocaboy.
Den Unternehmensangaben zufolge wurde XPower vom schweizerischen Technologiepartner Zasso Group entwickelt. Mithilfe eines sensor- und kamerabasierten Führungssystems übertrage das über den Isobus gesteuerte System Hochspannung über Applikatoren auf Unkrautblätter, die über die Kulturpflanzen hinausragten. Eine zweite Applikatorenreihe schliesse den Stromkreis. Der durch die Pflanzen fliessende Strom schädige das Chlorophyll „unmittelbar und nachhaltig“.
Laut Case IH ist das System bei grossen und kleinen Unkräutern gleichermassen wirksam; auch die Art spiele für den Bekämpfungserfolg keine Rolle. Kurzfristige Wetterwechsel und Niederschläge seien ebenfalls kein Problem. Zudem seien weder Mehrfachbehandlungen noch Wirkstoffwechsel erforderlich, da eine Resistenzentwicklung nicht zu befürchten sei.
Das System kann bis dicht an die Büsche und Bäume heran eingesetzt werden, ohne dabei deren Wurzeln zu schädigen, weitere Unkrautsamen zur Keimung anzuregen oder das Erosionsrisiko zu erhöhen, schreint Case IH. "NovelXPower ist so nicht nur vollumfänglich im biologischen Landbau einsetzbar, sondern ermöglicht im Gegensatz zur Mahd auch einen deutlich besseren Schutz von Zäunen und Bewässerungsanlagen", heisst es in der Mitteilung weiter.