Die erste Windenergieanlage der Schweiz wurde 1986 in Betrieb genommen. Aktuell produzieren 34 grosse Windenergieanlagen rund 100 Gigawattstunden Strom. Damit kann der Stromverbrauch von 28'000 Haushalten gedeckt werden.
Der grösste Windpark befindet sich auf dem Mont Crosin im Berner Jura bei St. Imier. Weitere Grossanlagen stehen im Rhonetal (VS), bei Entlebuch (LU) und auf dem Gütsch ob Andermatt (UR). Geplant sind unter anderem Anlagen auf dem Grenchenberg (SO), in St. Croix (VD) und auf dem Schwyberg (FR).
Die Energiestrategie 2050, über die in der Herbstsession der Ständerat berät, sieht einen Ausbau der erneuerbaren Energien vor - auch der Windenergie: Windenergieanlagen sollen bis zum Jahr 2020 rund sechs Mal und bis 2050 rund vierzig Mal so viel Strom produzieren wie heute. Insgesamt soll bis im Jahr 2020 die durchschnittliche Jahresproduktion von Strom aus Sonne, Wind und Biomasse von heute rund 2 auf 4,4 Terawattstunden (TWh) steigen. Im Jahr 2035 soll die Produktion bei insgesamt 14,5 TWh und bis 2050 bei über 24 TWh liegen.
Erreicht werden soll das Ziel unter anderem mit einer Erhöhung des Netzzuschlags für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV), mit welcher Ökostrom gefördert wird. Die Kantone sollen in ihren Richtplänen Gebiete festlegen, die sich für die Produktion von Strom aus erneuerbarer Energie eigenen.
Die Nutzung erneuerbarer Energien soll ausserdem zum nationalen Interesse erklärt werden. Damit wäre eine Güterabwägung möglich, wenn es um den Bau von Anlagen in Naturschutzgebieten geht. Windanlagen könnten auch in solchen Gebieten gebaut werden. Schliesslich soll im Gesetz verankert werden, dass die Kantone rasche Bewilligungsverfahren vorsehen.


