Analysten sahen in diesen hohen Zöllen jedoch eine handelspolitische Bestrafung Australiens, wie «Agra Europe» in einer Meldung festhält. Die Forderung Australiens die Covid-Herkunft aufzudecken könnte die chinesische Regierung zur Einführung der Zölle bewegt haben.
Veränderte Marktsituation
China erhebt seine 2020 eingeführten Antidumpingzölle für australische Gerste in Höhe von 80 % seit dem vergangenen Samstag, 5. August 2023, nicht mehr. Wie die Regierung in Canberra berichtete, liegt ihr eine entsprechende Mitteilung aus der Volksrepublik vor.
Chinas Handelsministerium erklärte, dass es „in Anbetracht der veränderten Marktsituation für Gerste in China nicht mehr notwendig ist, weiterhin Antidumping- und Ausgleichszölle auf importierte Gerste mit Ursprung in Australien zu erheben“.
Analysten gingen von Anfang an davon aus, dass nicht subventionierte Gerste, sondern eine handelspolitische Bestrafung Australiens für seine Forderung nach Aufklärung der Covid-Herkunft der Grund für die Einfuhrzölle war.
Erweiterter Handelskrieg
Der Handelskrieg weitete sich danach auf Wein, Rindfleisch, Hummer, Kohle und Holz aus. Durch den Wegfall des wichtigsten Importmarktes für australische Gerste mit einem Wert von jährlich rund 550 Millionen Euro (etwa 528 Millionen Franken) ist der australischen Regierung zufolge erheblicher Schaden entstanden.
Sie verklagte deshalb China wegen der unberechtigten Einfuhrzölle bei der Welthandelsorganisation (WTO), setzte die Klage aber Anfang dieses Jahres aus, da Peking einer beschleunigten Zollüberprüfung zustimmte.
Nun soll das Verfahren ganz eingestellt werden. „Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig der WTO-Streitbeilegungsmechanismus ist, um die Interessen der australischen Produzenten und Landwirte von Weltrang zu verteidigen", hieß es in einer Regierungsmitteilung.