In China gibt es derzeit für die saisonal schwache Nachfrage nach dem Frühlingsfest zu viele Schlachtschweine auf dem Markt, so dass die Preise noch weiter fallen könnten.
Wie das chinesische Staatsfernsehen (CCTV) unter Berufung auf das Landwirtschaftsministerium in Peking meldete, lagen die Schweineschlachtungen im Januar um 23,6 % und im Februar um 8,2 % über dem Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats.
Der stellvertretende Direktor des Büros für Tierhaltung und Veterinärwesen im Ministerium, Chen Guanghua, erinnerte daran, dass der Bestand zum Jahreswechsel mit 449 Millionen Schweinen binnen Jahresfrist um 10,5 % zugenommen und damit das Niveau von vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) übertroffen habe.
Markt im Auge behalten
Demnach müsse von einer gut ausreichenden Versorgung in den nächsten Monaten ausgegangen werden. Die Schlachtschweinepreise dürften deshalb auf niedrigem Niveau verharren oder sogar noch etwas sinken. Chen zufolge bedeutet das für die Produzenten Verluste, die sich zuletzt je Schlachtschwein auf rund 22,14 Franken (21,55 Euro) belaufen haben sollen.
Internationale Analysten gehen jedoch von höheren Einbussen aus. Der Durchschnittspreis für Schweinefleisch im Grosshandel lag Mitte März bei 2,72 Franken (2,65 Euro) pro Kilogramm. Das waren gut 52 % weniger als vor einem Jahr.
Es sei zu hoffen, dass die Mehrheit der Schweinehalter den Markt im Auge behalte, die Kosten kontrolliere und Seucheneinträge verhindere. Die Abschaffung von Zuchtsauen könnte sich beschleunigen, so Chen, doch habe der Staat Stabilisierungsmassnahmen ergriffen.
Schlechte Nachrichten für Exporteure
Neben Schweinefleischankäufen und vorrübergehenden Subventionen zähle dazu auch der Schutz grundlegender Produktionskapazitäten, um das Risiko einer übermässigen Keulung von Zuchtsauen zu vermeiden.
Auch der Analyst für Chinas Schweinemarkt, Jim Huang, rechnet für 2022 mit niedrigen Schweinepreisen. Ein grosser Sauenbestand und ein schwacher Verbrauch würden für ein ausreichendes Schweinefleischangebot im Verhältnis zur Nachfrage sorgen.
Dies seien schlechte Nachrichten für die europäischen und amerikanischen Schweinefleischexporteure, denn Chinas Bedarf an Fleischimporten werde in diesem Jahr gering ausfallen, und es gebe kein Preisgefälle, das den internationalen Handel ankurbeln würde.

