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China will bei Landwirtschaft Grossmacht werden

Peking will zur «landwirtschaftlichen Grossmacht» aufsteigen und Abhängigkeiten vom Westen verringern. Saatgut und neue Züchtungstechniken spielen dabei eine Schlüsselrolle.

AgE |

China will auch in der Landwirtschaft zu einer «Grossmacht» werden. Das berichtet Michaela Böhme vom Deutsch-Chinesischen Agrarzentrum (DCZ) im Interview mit Agra-Europe. Strategisch seien für die Regierung in Peking fünf Bereiche massgeblich: hohe Selbstversorgungsgrade, moderner Technologieeinsatz, professionelles Betriebsmanagement, Resilienz sowie internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Die zunehmenden geopolitischen Spannungen mit dem Westen verstärken Chinas Bestreben, Abhängigkeiten im Agrarsektor – etwa beim Saatgut oder bei der Sojaversorgung – zu reduzieren.

Grenzen beim Sojaanbau

Ambitionen wie eine massive Ausweitung des Sojaanbaus bis Mitte der 2030er-Jahre hält die stellvertretende DCZ-Geschäftsführerin jedoch für unrealistisch. China könne, anders als Länder wie Brasilien oder Australien, kein neues Agrarland erschliessen. «Alles Land, das bewirtschaftet werden kann, wird bereits genutzt», erklärt Böhme.

Die einzige Option sei deshalb, die Flächenerträge zu steigern – unter anderem durch verbessertes Saatgut. Neue Züchtungstechniken (NZT), die in Europa noch kontrovers diskutiert werden, setzt China bereits ein. Mittelfristig soll dies die Importabhängigkeit beim Saatgut verringern und die Produktivität erhöhen.

Marktmacht im Welthandel

Auch im internationalen Handel zeigt sich Chinas strategisches Vorgehen. Mit Antidumpingzöllen gegenüber Kanada oder der EU nutze Peking seine Marktmacht gezielt als Druckmittel, um in anderen Bereichen Vorteile zu erlangen. Zudem würden die Zölle eingesetzt, um die oft nicht wettbewerbsfähige heimische Lebensmittelproduktion zu schützen, so die Chinaexpertin.

Als grosse Hürde sieht Böhme den demografischen Wandel. China hänge beim Strukturwandel der Landwirtschaft «80 bis 100 Jahre» hinter der EU zurück. Besonders im gebirgigen Süden bewirtschaften Kleinstbetriebe winzige Flächen von oft weniger als einem Hektar.

Einerseits wolle die Regierung diese Flächen unbedingt in der Nutzung halten. Andererseits zeichne sich ein Mangel an Arbeitskräften ab. Hoffnung setze Peking daher vor allem auf die Modernisierung der Agrarbranche.

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