Der chinesische Regierungschef Li Keqiang hat anlässlich seines Schweiz-Besuchs das Freihandelsabkommen mit der Schweiz gelobt. Es helfe China, sich weiter zu öffnen. Li Keqiang besuchte auch einen Bauernhof in Embrach.
«Über die letzten zwei Jahren haben wir Einigkeit gefunden und Differenzen beigelegt», sagte Li Keqiang am Freitag vor Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann und Schweizer Wirtschaftsvertretern in Zürich. Die Verhandlungen zum Abkommen sind abgeschlossen.
Vertrag im Juli in Peking unterzeichnen
Am Nachmittag will Li mit Bundespräsident Maurer eine Absichtserklärung unterzeichnen. Bundesrat Schneider-Amman hofft, dass er den Vertrag im Juli während eines Besuchs in Peking unterzeichnen kann. «Die Schweiz ist eines der führenden Länder der Weltwirtschaft», sagte Li.
China schliesse erstmals ein Freihandelsabkommen mit einem kontinentaleuropäischen Land. Die zweit- und die neunzehntgrösste Volkswirtschaft der Welt hätten sich zu mehr Transparenz und einem noch stärkeren Handel entschlossen.
Der seit März als Regierungschef amtierende Li war am Donnerstag in der Schweiz gelandet. Bei seinem Besuch wird er unter anderem von Aussenminister Wang Yi und Handelsminister Gao Hucheng begleitet.
Besuch auf Bauernhof
Begleitet von einer umfangreichen Delegation aus China, viel Agrarprominenz aus der Schweiz – darunter Bundesrat Schneider-Ammann, BLW-Direktor Bernard Lehmann, Bauernverbands-Präsident Markus Ritter und Bauernverbands-Direktor Jacques Bourgeois – sowie zahlreichen Polizisten und Medienvertretern besuchte der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang den Bauernhof Guldenberg der Familie Lienhard in Embrach.
Der zweithöchste Chinese wollte sich gemäss einer Mitteilung des Bauernverbandes während seines Kurzaufenthaltes in der Schweiz im Rahmen des zum Abschluss bereiten Freihandelsabkommens unter anderem über die Schweizer Landwirtschaft und Agrarpolitik informieren. Li Keqiang stellte bei der Hofbesichtigung dem Betriebsleiterpaar verschiedenste Fragen und zeigte sich beeindruckt vom vielseitigen und gut geführten Hof.
Gemeinsamkeiten mit der Schweiz
Er stellte verschiedene Gemeinsamkeiten zur chinesischen Landwirtschaft fest, die grösstenteils sehr kleinbäuerlich strukturiert ist. Im Fokus der chinesischen Regierung steht die Verbesserung der Nachhaltigkeit und der Qualität in der chinesischen Landwirtschaft. Entsprechend besteht grosses Interesse an der Art der Betriebsführung, dem Ausbildungs- und Unterstützungssystem sowie der Direktvermarktung in der Schweiz. Zum Inhalt des nun ausgehandelten Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China liegen der Öffentlichkeit noch keine Details vor.