Das Bakterium Clostridium botulinum ist wider Erwarten wahrscheinlich nicht der Hauptverursacher des in den vergangenen Jahren vermehrt beobachteten chronischen Krankheitsgeschehens in Milchviehbetrieben. Das geht aus einer Studie der Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover und des Friedrich- Loeffler-Instituts (FLI) hervor.
Wie die Stiftung vergangene Woche erklärte, kann dieser „chronische viszerale Botulismus“ deshalb nicht als Krankheitsbild anerkannt werden. Die betroffenen Tiere zeigten einen schleichenden Verfall. Zu den Symptomen zählten beispielsweise eine sinkende Milchproduktion, Euterentzündungen, Abmagerung, Verdauungsstörungen, ein aufgekrümmter Rücken, Lahmheiten mit vermehrtem Auftreten von Klauenrehe und Klauengeschwüren sowie Lähmungen bis hin zum Festliegen.
Da bei einigen dieser Tiere der Erreger C. botulinum oder seine Toxine nachgewiesen worden seien, hätten Wissenschaftler zunächst einen Zusammenhang vermutet. Wie die Stiftung mit Blick auf den seit langem bekannten klassischen Botulismus erläuterte, bildet das Bakterium C. botulinum Toxine, die zu den stärksten Nervengiften zählen. Die typischen Symptome bei Tieren - schwankender Gang bis hin zum Festliegen, Schwanz- und Zungenlähmung - würden durch Muskellähmungen hervorgerufen.
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