An der Bilanzmedienkonferenz von heute Donnerstag sprach Coop-Chef Philipp Wyss von Investitionen in die eigene Logistik von total 800 Millionen Franken in den kommenden drei Jahren.
Namentlich wird beispielsweise eine grössere Summe ins Verteilzentrum in Wangen bei Olten investiert, das wichtig für die Logistik von Non-Food-Artikeln ist. Aber auch die regionale Verteilzentrale in Schafisheim AG und die Logistik des Fleischverarbeiters Bell sollen weiter ausgebaut respektive verbessert werden.
Coop hat im Jahr 2023 unter dem Strich etwas mehr verdient als im Vorjahr. Der Gewinn lag mit 575 Millionen Franken rund 2 Prozent über dem Wert von 2022. Wie bereits bekannt, lag der Umsatz mit 34,7 Milliarden Franken 1,4 Prozent höher als in 2022. Die Bio-Eigenmarke Naturaplan wuchs im Jubiläumsjahr kräftig um 9,2 %. Der Online-Supermarkt Coop.ch mit über 21’000 Produkten legte um 8,7 % zu.
Schnellere Fleischlieferung
Mit den Investitionen will Coop in der Logistik indes nicht nur effizienter werden. «Die Investitionen dienen auch dazu, dass die Logistik für Frischprodukte schneller wird», sagte Wyss vor Journalistinnen und Journalisten. Als Beispiel nannte er den Vorlauf für Fleischlieferungen an die Coop-Filialen.
Künftig würde es reichen, wenn in den Filialen die Fleischbestellungen am Nachmittag des Vortages abgeschickt werden, damit die Ware rechtzeitig in die Läden kommt.
Geplant sind zudem bedeutende Investitionen für einen Neubau in Regensdorf ZH, wo die Auslieferungen für den Online-Supermarkt Coop.ch abgewickelt werden. Dieses Projekt soll gemäss Wyss spätestens 2029 abgeschlossen sein.
Erfolgreiches Geschäftsjahr und 1 300 neue Stellen bei Coop: Der Umsatz stieg auf CHF 34,7 Mrd. Mit CHF 575 Mio. lag der Gewinn über dem Vorjahr. Ein herzlicher Dank geht an alle Mitarbeiter:innen für das grosse Engagement. ➡ https://t.co/CbQERDzXKT#CoopCH#Jahresergebnispic.twitter.com/KVNkAMLBtI
— coop_ch (@coop_ch) February 15, 2024
Kein Interesse an Migros-Fachmärkten
Der Grossverteiler Coop ist nicht interessiert an Marken des Konkurrenten Migros, die derzeit zum Verkauf stehen. Man sei zwar durchaus im Gespräch mit der Migros. «Wir sind aber nicht interessiert an der kompletten Übernahme einer Marke unserer Konkurrenz», so Wyss. Man hätte aber natürlich punktuell durchaus Interesse an gewissen Standorten von Fachmärkten, die allenfalls vom Migros-Umbau betroffen wären.
Die Migros-Gruppe gab im Januar einen grösseren Umbau bekannt. Dabei wurde unter anderem auch kommuniziert, dass für Elektronik-Fachmarktkette Melectronics ein Käufer gesucht wird und auch die Zukunft der Sportartikelkette SportX überdacht wird.
Auch der Migros-Produktionskonzern Mibelle, der Kosmetik- und Hygieneprodukte herstellt, ist für die Coop-Gruppe gemäss Wyss keine Option. Mit Steinfels besitzt Coop einen eigenen Produktionsbetrieb, der Wasch- und Putzmittel sowie Hygieneprodukte herstellt.