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Coop-Präsident: «Einkaufstourismus wird sinken»

sda/blu |

 

Die seit letzten Montag wieder geöffneten Läden in der Schweiz werden nach Ansicht von Hansueli Loosli, Verwaltungsratspräsident der Coop-Gruppe, in den nächsten Wochen einen Nachholeffekt spüren. Der Online-Handel ersetze das Einkaufserlebnis nicht.

 

«Die Menschen wollen wieder raus, Dinge ausprobieren und sich beraten lassen. Sobald die Gastronomie wieder öffnet, normalisiert sich die hohe Nachfrage bei den Lebensmitteln langsam. Und der Konsum ausser Haus dürfte gleichzeitig wieder wachsen, sagte Loosli in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

 

In der Corona-Pandemie sei die Coop-Gruppe Gewinner und Verlierer. In den Supermärkten habe der Grossverteiler von der Schliessung der Restaurants profitiert. Etwa gleich viel Umsatz verloren habe Coop jedoch dadurch, dass der Abhol- und Belieferungs-Grosshandel für die Gastronomie geschlossen gewesen sei.

 

Gewinner und Verlierer

 

Im Non-Food-Bereich habe es trotz Schliessungen auch Gewinner gegeben, etwa im Online-Handel sowie bei den Bau- und Hobby-Märkten. Über alles gesehen habe die Coop-Gruppe die Umsätze im Vergleich zum Jahr 2019 halten können, sagte Loosli, der im Frühjahr altersbedingt als Verwaltungsratspräsident von Coop und Swisscom zurücktritt.

 

Die Diskussion, ob künftig bis zu zwölf Sonntagsverkäufe pro Jahr erlaubt sein sollen, begrüsst Loosli. Jeder Sonntagsverkauf bringe zusätzliche Umsätze. Ob zwölf Verkaufssonntage bewilligt werden, bleibe abzuwarten. Es wäre ausserdem an der Zeit, die Gastronomie zu öffnen, so Loosli. Die Restaurants hätten gute Schutzkonzepte.

 

Abnehmender Einkaufstourismus

 

Mit Blick auf den Einkaufstourismus über die Grenze erwartet Loosli, dass nach der Corona-Krise weniger im Ausland eingekauft wird. Ein Teil der Einkaufstouristen dürfte sich die Frage stellen, ob sich der Zeitaufwand lohne. Coop habe ferner festgestellt, dass regionale Produkte und das Bio-Sortiment sehr gefragt seien. «Auch hier rechne ich damit, dass ein Teil dieser Verschiebung bleiben wird», sagte er zur «NZZ».

 

Trotz Pandemie werde sich der Detailhandel nicht gross verändern. Der Online-Handel werde weiter zunehmen, wobei abzuwarten bleibe, wie rentabel das E-Commerce-Geschäft betrieben werden könne. Er rechne nicht mit einem Niedergang der Warenhäuser, auch wenn es die eine oder andere Bereinigung geben dürfte.

 

Schwacher Euro prägte

 

Den Markteintritt von Aldi und Lidl hat gemäss Loosli das Geschäft nicht so stark verändert. «Als Händler hatten wir das Glück, dass die Bevölkerung in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist und damit das Marktvolumen gestiegen ist», erklärte er. Prägender war aus seiner Sicht die Schwäche des Euros und der damit zunehmende Einkaufstourismus. 

 

Gemäss NZZ haben die deutschen Discounter heute zusammen etwas über 8% Marktanteil im Lebensmitteldetailhandel, Coop erreicht gut 22%.

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