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Credit Suisse: Euro-Schuldenkrise wird noch lange dauern

Süd- und nordeuropäische Volkswirtschaften werden laut Einschätzung der Credit Suisse (CS) weiter auseinander-driften. Am Sparkurs führt nach Ansicht der CS-Ökonomen kein Weg vorbei, auch wenn dessen Folgen teilweise dramatisch sind.

sda |

 

 

Süd- und nordeuropäische Volkswirtschaften werden laut Einschätzung der Credit Suisse (CS) weiter auseinander-driften. Am Sparkurs führt nach Ansicht der CS-Ökonomen kein Weg vorbei, auch wenn dessen Folgen teilweise dramatisch sind.

CS-Ökonom Oliver Adler geht davon aus, dass es keine gewaltigen Wachstumsprogramme in der EU geben wird. Er befürchtet aber, dass die Sparpolitik, wie sie zur Bewältigung der Krise vielerorts mit teilweise harten Massnahmen beschlossen worden ist, Südeuropa noch lange in der Rezession verharren lässt.

Spanien und Portugal noch längere Zeit in einer Rezession

Der Abbau der Defizite beeinträchtige das Wachstum: Steuererhöhungen und der Schuldenabbau von Privathaushalten zählt Adler zu den grössten Hemmnissen. Die Südeuropäer leiden zudem unter den Zinsen für Staatsanleihen, die als Folge des Vertrauensverlusts in diese Länder in die Höhe geschossen sind.

Derzeit koste ein um 1 Prozentpunkt geringeres Defizit etwa 1,5 Prozentpunkte des Wirtschaftswachstums, rechnete Adler vor. Mindestens für Länder wie Spanien oder Portugal sieht der Experte daher keinen raschen Ausweg aus der Rezession.

«J-Kurve»

«Bis auf Deutschland steigt die Verschuldung in allen Ländern der Euro-Zone weiter an», sagte Adler. Der Sparkurs sei aber notwendig: «Die Frage ist nicht, ob gespart werden soll, sondern wie», meinte der Experte. Er kann sich vorstellen, dass die Bedingungen in der EU - auch zeitlich - etwas gelockert werden.

CS-Analystin Nannette Hechler-Fayd’herbe sagt den europäischen Ländern eine Entwicklung im Form einer «J-Kurve» voraus: Demnach stellt sich dank der Sparanstrengungen mit der Zeit wieder Wachstum ein. Bis auf weiteres hänge allerdings vieles von der Europäischen Zentralbank (EZB) ab.

«Dicke Bertha» der EZB

Mit dem sehr günstigen Bankenkrediten in Milliardenhöhe hat die Euro-Notenbank einen drohenden Kollaps der Währungsunion verhindert -EZB-Präsident Mario Draghi nannte die Massnahme «dicke Bertha». Damit will die EZB den Abzug von Geldern aus dem Privatsektor in Krisenländern wie Spanien oder Portugal ausgleichen.

Mit den EZB-Krediten investieren die Banken vor allem in heimische Staatsanleihen. Zum Beispiel in Spanien mit einer Arbeitslosigkeit von 24 Prozent müssten die Banken stärker für den Ausfall von Krediten privater Haushalte vorsorgen, sagte Oliver Adler.

All dies berge das Risiko, dass der europäische Bankensektor zweigeteilt werde: «In Spanien und Griechenland, aber auch in Italien werden die Banken stärker abhängig von der Erholung der einheimischen Wirtschaft», sagte Adler. Die «dicke Bertha» verhindert so einen Strukturwandel der Banken.

Griechenland könnte ausscheren

Einen Bruch der Euro-Zone oder gar eine Rückkehr zu nationalen Währungen ist für Adler schwer vorstellbar: «Ein Ende das Euro hätte enorme politische und wirtschaftliche Konsequenzen.» Auch für das stärkste Euro-Land Deutschland stünden dabei gewaltige Interessen auf dem Spiel.

Die Möglichkeit, dass Griechenland den Euro aufgibt, ist laut Adler grösser geworden. Im Gegensatz zu amerikanischen Bankökonomen sieht Adler die Wahrscheinlichkeit derzeit bei unter 50 Prozent an.

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