Die Milchverarbeiterin Cremo SA hatte im Geschäftsjahr 2020 mit den Herausforderungen der Covid-19-Pandemie zu kämpfen. Die ordentliche Generalversammlung wurde über den Korrespondenzweg geführt. Die Aktionäre genehmigten die Rechnung 2020 und den 93. Jahresbericht.
Cremo agierte 2020 in einem Umfeld, das von der Covid-19-Pandemie, einem weiteren Mengenrückgang bei der Molkereimilch und einem Mangel an Milchfett geprägt war. Dabei gelang es dem Unternehmen, die gesundheitlichen, organisatorischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Pandemie gut zu meistern.
Hingegen hatte Cremo mit Schwierigkeiten bei der Milchbeschaffung zu kämpfen; dies trotz Bezahlung eines Milchpreises an die Produzenten, der durchschnittlich rund 3 Rp./kg Milch über dem Vorjahresniveau lag.
Rückgang der verarbeiteten Milchmenge
Im Geschäftsjahr 2020 belief sich die verarbeitete Milchmenge auf 363 Millionen Kilogramm, was einem Rückgang von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht Da dieser Rückgang mit höheren Zukäufen von Halbfertigprodukten weitgehend kompensiert werden konnte, erreichte Cremo dennoch einen Jahresumsatz von 493,4 Millionen Fr., was im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 ein Plus von 1,6 Millionen Fr. darstellt. Der EBITDA entwickelte sich ebenfalls positiv und stieg von 18,7 auf 19,2 Millionen Fr.
Jahresverlust, aber robuste Eigenkapitalquote
Das negative Betriebsergebnis von 1,6 Millionen Fr. erklärt sich einerseits durch den pandemiebedingten Einbruch bei den Verkäufen der Distributionsplattform « Petits Cremiers » (insbesondere in den HORECA-Kanal) und, andererseits, durch die Amortisierung der neuen Produktionsanlagen am Standort Villars-sur-Glâne FR, die realisiert wurden, um die Abläufe rationeller zu gestalten. Zusammen mit den auf Finanzbeteiligungen vorgenommenen Wertberechtigungen resultiert ein Jahresverlust von CHF 3,1 Millionen.
Dem gegenüber steht die anhaltend gute finanzielle Gesundheit des Unternehmens mit einer - im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht erhöhten - Eigenkapitalquote von 57,1 Prozent. Zusätzlich gelang es Cremo, die Verschuldung zu reduzieren.
Neue Bio-Produktelinie
Die Qualität der von Cremo hergestellten Butter-, Pulver- und Frischprodukte sowie der AOP- und Raclettekäsen wird von den Kunden anerkannt und geschätzt. Eine neue, innovative und unter der Marke «Jardin du Seeland» vertriebene Bio-Produktelinie erweitert und diversifiziert das Sortiment von Cremo. Früchte-Gemüse Yoghurts und nach traditioneller Art hergestellte Quarkvarianten, welche in rezyklierbaren Verpackungen angeboten werden, unterstreichen die Werte der neuen Molkerei in Lyss BE: lokal, bio und umweltbewusst.
Schliessung in Steffisburg BE
Nach einem herausforderungsreichen Geschäftsjahr 2020, welches ebenfalls wichtige Veränderungen in der Organisation des Unternehmens mit sich brachte, arbeiten der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung an der künftigen Unternehmensstrategie mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit von Cremo langfristig sicherzustellen.
Eine bedeutsame Etappe im laufenden Optimierungs- und Rationalisierungsprozess stellt die im April dieses Jahres angekündigte Schliessung des Standortes Steffisburg BE dar. Sie bezweckt den Abbau von Produktionsüberkapazitäten und dient der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
Die kommen nie auf einen grünen Zweig!