Deutsche Bürgerinitiativen haben der Politik einen Irrweg in der Klima- und Energiepolitik vorgeworfen und angesichts hoher Energiekosten eine längere Nutzung der Atomkraft gefordert.
In einem am Dienstag in Berlin vorgelegten Papier sprechen sie sich für ein «Kernkraftwerk-Moratorium» aus. Die Regelungen des Atomgesetzes zur Stilllegung von Kernkraftwerken müssten für die verbliebenen sechs Kernkraftwerke aufgehoben werden.
Das Gesetz dürfe erst wieder in Kraft treten, wenn die wegfallende Strommenge durch Ersatzneubauten von Erneuerbaren Energien und Gaskraftwerken ersetzt worden sei, heisst es in einem Papier der Initiativen EnergieVernunft und Vernunftkraft.
Aktuell sind in Deutschland noch sechs Atomkraftwerke am Netz, die rund elf Prozent des im Lande erzeugten Stroms liefern. Drei sollen Ende dieses Jahres und die anderen drei spätestens Ende 2022 abgeschaltet werden.
In Deutschland hatte die damalige rot-grüne Regierung Anfang der 2000er Jahre den schrittweisen Atomausstieg beschlossen. Eine christlich-liberale Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) machte den Beschluss 2010 rückgängig, schwenkte aber nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 wieder um.


