Der Absatz von Lebensmitteln, die garantiert frei von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) sind, hat im vergangenen Jahr weiter zugelegt, und zwar kräftig.
Nach einer Schätzung des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) haben die deutschen Endkunden 2019 für Waren mit dem „Ohne GenTechnik“-Siegel insgesamt etwa 11,3 Mrd. Euro (11,92 Mrd. Fr.) ausgegeben, was einer Steigerung von 15% zum Vorjahr entsprach.
Inzwischen machen solche Produkte demnach mehr als 5% des gesamten Lebensmittelumsatzes in Deutschland aus. „Nach dem enormen Zuwachs bei Milch und Milchprodukten sehen wir jetzt eine Konsolidierung unseres Wachstums“, kommentierte VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting die Zahlen. Er rechnet für 2020 mit einer etwas schwächeren Steigerung der Konsumentenausgaben für GVO-freie Erzeugnisse, nämlich um 5 % auf mindestens 11,8 Mrd. Euro (12,45 Mrd. Fr.).
Grosses Potential sieht Hissting vor allem beim Schweinefleisch, bei dem erst 1% der Tiere zertifiziert GVO-frei gefüttert werden. Auf Grundlage von Auskünften der Lizenznehmer des „Ohne GenTechnik“-Siegels schätzt der VLOG den Umsatz mit solchen Lebensmitteln im verarbeitenden Gewerbe für 2019 auf 8,78 Mrd Euro (9,26 Mrd. Fr.). Dabei spielten Milch und Milchprodukte mit 6,02 Mrd. Euro (6,35 Mrd. Fr.) oder 69% die bedeutendste Rolle. Mit Geflügelfleischprodukten wurden dem Verband zufolge 1,59 Mrd. Euro (1,68 Mrd. Fr.) und mit Eiern rund 850 Mio. Euro erlöst.
Die Ausgaben der Konsumenten für „Ohne GenTechnik“-Produkte dürften im Schnitt um etwa 27% höher sein als die Herstellerumsätze, stellte die VLOG in dem Zusammenhang fest. Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik repräsentiert mehr als 750 Lebensmittelhersteller und -händler sowie die vor- und nachgelagerten Bereiche der Lebensmittelproduktion. Er vergibt für gentechnikfrei hergestellte Lebensmittel Lizenzen für das einheitliche Siegel „Ohne GenTechnik“. Nach seinen Angabenwerden aktuell gut 14'500 Lebensmittel damit beworben.



