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D: Hälfte der Schweinehalter will aufgeben

aiz |

 

Die Schweinehaltung in Deutschland befindet sich in einer gravierenden Strukturkrise. Die Hälfte der Betriebe will in den nächsten zehn Jahren aussteigen. 

 

Insbesondere kleinere Halter planen bereits sehr kurzfristig den Ausstieg. Treibende Gründe sind die Summe der steigenden Produktionsauflagen, fehlende Planungssicherheit sowie mangelnde Perspektiven. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) bei über 1’000 Mitgliedsbetrieben.

 

Politik soll handeln

 

Die ISN bezeichnet die Umfrage als «höchst alarmierend» und fordert die Agrarminister aus Bund und Ländern auf, nun endlich gemeinsam für Planungssicherheit zu sorgen, um einem drastischen Strukturbruch in der Schweinehaltung entgegenzuwirken.

 

Bei den deutschen Schweinemästern planen 42% eine Aufgabe des Betriebes in den nächsten zehn Jahren, aus der Sauenhaltung wollen sogar rund 60% aussteigen, lediglich 6% wollen ihren Betrieb noch ausbauen. Zusammengenommen dürfte der Umfrage zufolge sowohl der Sauen- als auch der Schweinebestand in den nächsten Jahren um weitere 25 bis 30% abgebaut werden. Die Ergebnisse der aktuellen Befragung zeigen eine deutliche Verschärfung der Lage im Vergleich zur vorherigen Umfrage der ISN aus 2018.

 

Dramatisch in Süddeutschland

 

Die Umfrageergebnisse zeigen auch eines sehr deutlich: Je kleiner der Betrieb, desto eher denkt dieser ans Aufgeben. Besonders im Süden Deutschlands ist die Lage dramatisch - dort wollen fast drei Viertel der Sauenhalter und mehr als die Hälfte der Schweinemäster in den nächsten zehn Jahren diesen Betriebszweig aufgeben.

 

«Natürlich macht uns Schweinehaltern die aktuell katastrophal schlechte Marktsituation arg zu schaffen. Aber dass so viele von uns aufhören, ist besonders auch eine Folge der fehlenden Perspektive und des fehlenden Rückhalts vonseiten der Politik. Die verschiedenen Parteien und Ministerien haben sich, wo es nur ging, gegenseitig Sand ins Getriebe gestreut. Geblieben sind viele Baustellen und noch mehr Fragen. Den Schaden haben wir Bauern», stellt ISN-Vorsitzender Heinrich Dierkes zu der Umfrage fest.

 

Höhere Auflagen oft im Alleingang verordnet

 

«Beim Ordnungsrecht, also neuen Auflagen für die Betriebe, ist sehr viel passiert - oft im deutschen Alleingang. Besonders fatal sind in diesem Zusammenhang immer wieder neue Nachforderungen aus der Politik. So nimmt man den Schweinehaltern auch noch die letzte Planungssicherheit. Welcher Betriebsführer soll auf dieser Basis noch investieren?» fragt ISN-Geschäftsführer Torsten Staack.

 

Faktisch würden die Schweine haltenden Betriebe derzeit aufgerieben zwischen den Wünschen von Politik und Gesellschaft einerseits und der harten Realität andererseits. Dem zunehmenden Preisdruck stünden immer höhere Produktionskosten durch strengere Haltungsvorgaben gegenüber, hier bestehe eine riesige Kluft, unterstreicht Staack.

 

Weitere Produktionsverlagerung droht

 

«Die Schweinehaltung verlagert sich schon jetzt in andere Länder. Während wir in Deutschland unseren Sauenbestand massiv zurückfahren, wird er beispielsweise in Spanien in annähernd gleicher Zahl aufgestockt. Deshalb erwarten wir, dass Bund und Länder gemeinsam für Lösungen sorgen, statt sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben», betont Dierkes.

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