Der Anteil der Gülle, der in der Landwirtschaft in Deutschland emissionsmindernd ausgebracht wird, ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden auf Basis der endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 mitteilte, wurden im Zeitraum März 2019 bis Ende Februar 2020 in Deutschland von 188 Mio m3 flüssiger Gülle 65 % mit emissionsmindernder Technik ausgebracht, also mit Schleppschlauch, Schleppschuh, Schlitzverfahren oder Güllegrubber.
Zehn Jahre zuvor hatte der betreffende Anteil laut Destatis bei lediglich 31 % gelegen - bei einer Ausbringungsmenge von 190 Mio m3. Indes wurden im jüngsten Berichtszeitraum 35 % der Gülle mit dem Breitverteiler und somit emissionsintensiver auf Acker- und Dauergrünland ausgebracht.
Noch Verbesserungspotenzial
Obwohl die emissionsärmeren Techniken inzwischen zusammengenommen häufiger eingesetzt wurden, war der Breitverteiler damit weiterhin die am häufigsten genutzte Ausbringungstechnik. Allerdings sind dem Bundesamt zufolge 2009/10 noch 69 % der Gülle mit Breitverteiler ausgebracht worden.
Derweil stellte Destatis mit Blick auf die Vermeidung von Emissionen durch die Abdeckung von gelagertem Mist keine Veränderung fest.
Lager mit Deckel weit verbreitet
Laut Landwirtschaftszählung 2020 lagerten 83 % der landwirtschaftlichen Betriebe ihre Gülle ausschliesslich in Behältern mit natürlichen oder künstlichen Abdeckungen. Die verbleibenden 17 % der Betriebe lagerten ihre Gülle in Behältern ohne Abdeckung.
Dieselben Anteile wurden bereits zehn Jahre zuvor ermittelt. Abdeckungen verringern den Luftkontakt der Gülles und damit klimaschädliche Emissionen.